Dienstag, 17. Juli 2012

Verflixte Maschenprobe

Es scheint erstaunlich viele Strickerinnen zu geben, bei denen die Maschenprobe nie stimmt; es gibt sogar sehr bekannte und versierte Strickerinnen, die von sich behaupten, ihre Maschenprobe sei 54 cm breit und mindestens 40 cm hoch, was ja nur bedeuten kann, dass sie einfach drauflosstricken. Ich habe es nie so gemacht und war immer ziemlich fassungslos, dass andere damit gut zurechtzukommen scheinen. Jetzt habe ich aber den krassen Fall erlebt, dass die Maschenprobe absolut nicht gestimmt hat.


Design: Anniken Allis

Das ist die fertige Tunika Adelle aus der deutschen Ausgabe des Knitter, gestrickt aus einer herrlich leuchtend dunkellila Wollmeisenqualität, superwash sogar (ich halte das hier mal für mich selbst fest, damit ich später dran denke). Wunderschön das Teil, und es passt mir nicht, nicht hinten und nicht vorne. Es geht hier nicht um zwei Zentimeter fehlende Weite, das Teil hat statt Größe 42 ungefähr Größe 36. Ich habe falsch gemessen, falsch gerechnet oder falsch geguckt.

Egal, meine schlanke Tochter freut sich. Und ich wurde sogar über Ravelry vom UK-Team des Knitter angeschrieben; ob ich eines meiner Fotos für die Galerie der Printausgabe zur Verfügung stellen möchte. Klar bin ich einverstanden. Meine Tochter auch, nachdem sie mit schief aufgesetztem Hut eine Inkognito-Haltung eingenommen hat.

Ob die nächste Wollmeise nun was für mich ist, steht noch dahin. Ich stricke die Lavinia (zu finden bei Fadenstille) und bin gespannt, ob ich das am Ende tragen kann oder nicht. Die Wollmeise Lace ist eigentlich zu dünn für die Lavinia, aber angeblich flufft sie ja im Waschen noch auf und formstabil ist sie ja an sich auch. Auf alle Fälle hier schon mal einen herzlichen Dank an Fadenstille für das Lavinia-Design, das umsonst zur Verfügung steht.


Onkel Darwin hat's warm

... in diesem Cowl aus einer Merino-Angora-Seidenmischung. Die (selbstgesponnene) Wolle habe ich hier schon gezeigt. Der Cowl ist auch schon lange fertig, aber hier im Blog bisher anscheinend nicht zu sehen. Nun, da ist er:


Design: Cathy Carron

Ich habe ihn hier mal unserem Riesenaffen "Onkel Darwin" angezogen, bei mir hat er (der Cowl, nicht der Affe" den gleichen Sitz. Wunderbar warm und mit den eingesponnenen Locken ein echter Hingucker. Wegen der geheimnisvollen Mischung aus Blautönen habe ich den Cowl "Donnie Darko meets Frank The Rabbit" getauft - mich erinnern die Blautöne an das Donnie-Darko-Filmplakat.

Der Cowl ist übrigens schon im Dezember fertig geworden, aber aus irgendeinem Grund habe ich ihn damals hier nicht gezeigt. Die Vorlage stammt aus dem Buch "Cowl Girls", aus dem ich sicher noch einige andere Sachen nachstricken werde. Gerade für selbstgesponnene Garne, gern auch für kreative ArtYarns, bietet dieses Buch sehr schöne Designs. Meine Freuwolle aus dem letzten Beitrag verwandelt sich auch gerade in ein Cowl aus diesem Buch. Bei den derzeitigen Temperaturen braucht man ja durchaus was Warmes am Hals, seufz.

Montag, 25. Juni 2012

Fröhliche Gesichter ...

... sieht man derzeit bei mir zu Hause nicht oft. Wir haben Krisenstimmung seit Wochen ... davon ein andermal vielleicht mehr. Jedenfalls brauchte ich was zur Aufmunterung und habe etwas Lustiges gesponnen:



Das ist Wensleydale, die ich mal zu Weihnachten bekommen habe. Dürfte schon ein paar Jahre her sein. Etwas über 200 Gramm hatte ich. Die lustigen bemalten Kinderperlen liegen hier auch schon eine Weile; ich wollte mal einen netten Cowl damit stricken. Nun ist die Wolle also in Arbeit und schon beinahe fertig, ein Drittel muss noch versponnen werden. Die Wolle ist zweifädig. Den ersten Faden habe ich auf dem Delft versponnen und dabei die kleineren Perlen gleich mit eingearbeitet. Ein Teil der Perlen ist aber so groß, dass er nicht durchs Einzugsloch ging, und so große Teile einzuspinnen ist auch gar nicht so sinnvoll, da sie im Gestrick nachher nur sperren. Ich habe also einen zweiten Faden dazugesponnen und beim Zwirnen kleine "snarls" stehenlassen, auf die ich die großen Perlen aufgezogen habe, so dass sie im fertigen Gestrick nachher herausbaumeln.

Hier noch ein Detail. Die grüne Herzperle ist zum Beispiel auf einen "snarl" gefädelt. Man kann es bei genauem Hinschauen erkennen. Und ist die Zwirnung nicht gut gelungen? So langsam komme ich vielleicht doch noch dahinter, wie man vernünftig zwirnt.



Ich habe bisher 125 m von der Wolle und hoffe, dass es für eine Vorlage aus dem Buch "Cowl Girls" reichen wird, die ich mir schon ausgeguckt habe. EIn wenig Garn kommt ja noch dazu. Die Wolle ist richtig schön dick. Ich werde die 7er-Nadel herauskramen müssen.


Diese hier ist dünner und hat Jackenqualität:



100 % Bluefaced Leicester und doch ganz unterschiedliche Komponenten: Ein mit Blauholz gefärbter Kammzug aus dem Nikolaus-Sockenswap von letzten Jahr ergab den einen Faden; ein gekaufter, ebenfalls handgefärbter Kammzug von MelinoLiesl den zweiten. Ich habe genau 400 Gramm und möchte mir evtl. davon eine Ogee-Tunika stricken (ein Design von Norah Gaughan). Mal sehen, wie die Maschenprobe ausfällt; jedenfalls werde ich diesmal eher fest stricken, weil viele meiner Sachen aus selbstgesponnener Wolle so pillen - das soll mir jetzt nicht passieren. Die Wolle hat eine strickfreundliche Lauflänge von ca. 300 m auf 100 Gramm, das wäre theoretisch sogar noch maschinenstrickbar, aber die Ogee-Vorlage eignet sich nicht zum Maschinenstricken, glaube ich. Da muss ich mich noch mal hineinvertiefen.

Der Wollmeisen-Lacepulli ist heute abend fertig geworden und muss nur noch zusammengenäht werden. Im Gegensatz zu mancher anderen Strickerin (hä, hä) bin ich mit dem Konfektionieren recht flott. Das gute Stück ist sicher schon in den nächsten Tagen vorzeigbar. Bin gespannt, wie es mir steht. Bei dem bescheidenen Wetter ist ein leichter Wollpulli ja noch durchaus angebracht.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Wollmeisenfreude

Auf der Suche nach einer Pullivorlage für Lacegarn bin ich an dem Modell Adele von Anniken Allis hängen geblieben, die letzten Juli in der deutschen Ausgabe des "Knitter" abgebildet war. Es ist eine Tunika im Spitzenmuster, wie immer im "Knitter" sehr genau beschrieben und mit Detailfotos und Schnittzeichnung versehen. Mein ursprünglicher Plan war, das Teil auf der Maschine zu stricken, aber wider Erwarten hat das überhaupt nicht geklappt: Ich hatte mehrmals Fehler, die sich unaufhaltsam nach unten fortgepflanzt haben, so dass ich das Gestrick von der Maschine nehmen und von Hand nachbessern musste, was eine doofe Arbeit ist. Bis man alle Maschen runter und nach Ausbesserung wieder auf den Nadeln hat, wäre man von Hand auf dem Sofa schon halb fertig. Und so stricke ich schließlich doch von Hand.



Das ist ein Teil des Rückenteils, das inzwischen fertig ist. Heute habe ich festgestellt, dass ich zu lang gespannt habe. Das fertige Teil reicht mir fast bis zu den Knien. Aber das ist kein Problem, nach der nächsten "Befeuchtung" habe ich ja Neustart, was die Form angeht, und werde einfach etwas weniger stramm in die Länge ziehen.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Ein neues Lieblingsstück!

Fertig ist mein Spitzenpulli aus Teeroses superfeiner Lacewolle!


Design: Erika Knight

Die Vorlage stammt aus dem Frühjahrsheft "Fantastische Strickideen" und ist wohl schon früher in einem Rowan-Heft erschienen. Das Original - von der Designerin Erika Knight - ist aus Rowan Kidsilk Haze gestrickt, einem derart teuren Material, dass in der Vorlage mehrmals betont wird, wie wenig Garn man braucht. Ich hatte ja nun das Garn schon da - die wunderschöne handgefärbte Lacewolle von Teerose -, aber der Pulli ist tatsächlich ein Leichtgewicht: 86 Gramm bringt er auf die Waage. Und ich muss ein wenig aufpassen beim An- und Ausziehen, weil die superfeinen Fäden gern in der Armbanduhr etc. hängen bleiben. Aber das Teil sieht einfach nur wunderschön aus. (Über einem Bikinioberteil, wie im Strickheft empfohlen wird, werde ich es aber nicht tragen - mein Bäuchlein ist für solche Experimente nicht mehr geeignet ...)

Ich bin schon am Überlegen - von meinem angefangenen "Maskenball in Venedig"-Tuch, das ich nicht fertig gestrickt habe, liegt noch einiges an ebenso feiner Lacewolle in Lila da. Vielleicht könnte ich noch einen zweiten solchen Pulli gebrauchen?

Sonntag, 29. April 2012

Noch dünner, noch feiner ...

Von Teerose aus dem Spinnforum habe ich schon vor einiger Zeit eine handgefärbte Lacewolle erstanden - man müsste wohl eher von "cobweb" sprechen, das Garn hat eine Lauflänge von 1200 Meter auf 100 Gramm. Zwei große Stränge liegen in meinem Wollregal.



Ich habe eine Weile gebraucht, eine Vorlage zu finden, die dieses Garn zur Geltung bringt. Die meisten Strickmuster sind in so extrem feiner Wolle gar nicht mehr richtig zu erkennen, außer man strickt mit entsprechend dünnen Nadeln, und dann wird man ja nie fertig. Im Frühjahrsheft "Fantastische Strick-Ideen" habe ich das richtige Projekt gefunden. Es ist der Pullover "Fancy" von Erika Knight.
Das Muster ist nun wirklich nicht einfach zu stricken, ich habe eine ganze Weile herumprobiert, und hier habe ich es sogar als "eklig" bezeichnet und verkündet, ich würde das nicht stricken. Nun geht es aber doch. Ich habe nun mal nichts anderes gefunden, was sich für diese feine Wolle besser eignet. Und mit etwas Übung flutscht das Stricken jetzt auch.



Ich habe noch nie ein Kleidungsstück mit so extrem dünner Wolle gestrickt und war im Zweifel, ob das überhaupt gut aussieht und nicht im Tragen total formlos an mit herumbaumelt. Deshalb habe ich den Rumpf schon zusammengenäht. Es wird toll, ich trage es Teil schon als ärmellosen Pullunder, aber die Ärmel kommen noch dran. Natürlich habe ich das Muster gespannt, bin aber guter Hoffnung, dass es später nach dem Waschen jeweils genügen wird, den Pulli in Form zu ziehen.

Da dieses Teil vorwiegend beim Anschauen der Tudor-DVDs entstanden ist, habe ich es nach dem netten, von Gicht geplagten Botschafter Chapuys benannt - einer der ganz wenigen Leute, die in der Tudor-Serie alt werden und eines natürlichen Todes sterben dürfen. (Ich glaube, es sind überhaupt nur drei, nämlich Henry selbst, Charles Brandon und Chapuys - und von diesen dreien ist Chapuys der netteste. Alle anderen werden geköpft, gevierteilt, verbrannt oder sterben jedenfalls jung.)

Donnerstag, 12. April 2012

"Good Grief"

Die Künstlerin Jacqui Parkinson beschäftigt sich mit vielerlei textilen Ausdrucksmitteln. Eine ihrer Ausstellungen, die - wenn ich es richtig verstanden habe - zur Zeit durch Kirchen wandert, habe ich vor ein paar Tagen in der Kathedrale von Exeter bewundern können. Es war Zufall, ich wollte eigentlich nur die Kathedrale sehen, aber Jaquis Arbeiten haben mich so bewegt, dass ich ihnen fast ebenso viel Zeit gewidmet habe wie der eigentlichen Kathedrale.

Bitte die Namensnennung "Jacqui" nicht als Anbiederung verstehen. Sie nennt sich selbst so in ihrem Gästebuch und hat ihr persönliches Grußwort im Rahmen der Ausstellung so unterschrieben.

Jacqui hat in Zeit eigener Trauer, nachdem sie ihren geliebten Mann durch Krebs verloren hatte, an diesen "Bildern" gearbeitet. In der Ausstellung "Good Grief" hängen keine Bilder im engeren Sinn, sondern bestickte Taschentücher. Die Taschentücher sind alle alt und waren zum Teil über Generationen in Gebrauch. Viele Tränen mögen in sie geweint worden sein, viel Kummer haben sie kennen gelernt. Jacqui hat eine Anzahl dieser Taschentücher in liebevoller Kleinarbeit mit Liedtexten, Gedichten, comicartigen Bildern und Symbolen bestickt und jedes für sich mit Silberfaden in einen Rahmen gespannt. Bilder der Taschentücher kann man auf ihrer Website Cathedral Exhibition sehen.

Es ist schwer zu sagen, was mich an dieser Ausstellung so erschüttert hat. Mich berührt jede sorgfältige und liebevolle textile Arbeit, gerade weil diese Arbeiten oft so gering geschätzt werden, auch und gerade von Menschen, die künstlerisch tätig sind. Mich berührt auch jeder Versuch, solche alten Arbeiten, von einer Art, wie sie heute gar nicht mehr hergestellt werden, zu präsentieren. (Wer benutzt heute noch Stofftaschentücher? Und macht sich gar die Mühe, sie liebevoll mit Spitzen und Monogramm zu verzieren?) Bei Jacqui kommt aber noch eine weitere Dimension hinzu, die symbolische Bedeutung des Taschentuchs, die mich ganz unmittelbar angegriffen hat. Das zierliche Damentaschentuch steht nicht nur für Kummer, sondern auch für die weibliche Ohnmacht vergangener Zeiten, als Damen wenig anderes übrig blieb, als dahinzusinken und das Tüchlein zu ziehen. Man findet unzählige Beispiele in der Literatur. Auch wenn das Privileg respektive der Fluch, untätig ins Taschentuch flennend dahinzusiechen, immer auf relativ kleine Kreise der Gesellschaft beschränkt geblieben ist - das reichverzierte Taschentuch ist eine speziell weibliche Art, dem Kummer und die Ohnmacht zu verbrämen.

Die Zeiten haben sich geändert. Was uns geblieben ist, Männern wie Frauen, ist der Kummer, gegen den es keine Hilfe gibt. Vielleicht hat Jacqui deshalb diese spitzenbesetzten und bestickten Taschentücher als Medium gewählt. Wo kein Kampf mehr möglich ist, hat sie den Kummer kultiviert und auf eine neue, abstrakte Ebene gehoben.

Für mich ist das kein Selbstmitleid, keine Zurschaustellung. Es ist die achtungsvolle Annahme von Ohnmacht und Verzweiflung, wie sie zum Leben gehört, auch wenn wir uns immer wieder so gern für allmächtig und unverwundbar halten mögen.

Mittwoch, 28. März 2012

Das letzte Paar ...

Es ist schon eine Weile fertig, ich bin nur noch nicht zum Zeigen gekommen. Hier ist das unwiderruflich letzte Paar Stulpen der Saison.



Das Zopfmuster ist im Bild nicht gut zu erkennen, aber im Gestrick tritt der Zopf sehr schön heraus. Es ist der St. Brigid-Zopf von Alice Starmore. Den wollte ich schon lange stricken, aber der St. Brigid-Pullover passt leider überhaupt nicht zu meiner kleinen, runden Person; zumindest müsste ich sehr vieles ändern. Da stricke ich doch lieber eines der figurfreundlicher geschnittenen Lavold-Modelle und plaziere die St. Brigid-Zöpfe auf den Stulpen.
Die Wolle habe ich übrigens gegen ein Paar Stricksocken ertauscht. Es waren zwei Stränge handgefärbte Sockenwolle, farblich so intensiv wie Wollmeisen. Nochmals einen lieben Dank an Glorina aus dem Spinnforum, die diese wundervolle Färbung erzielt hat. Ich habe noch einiges davon übrig und muss mir zum nächsten Winter hin überlegen, ob ich lieber einen Schal oder lieber eine Mütze dazu stricke.



Diese Woche möchte das Wollschaf wissen:
Sieht man eigentlich euren Händen an, dass ihr strickt? Habt ihr z.B. Schwielen, oder Hornhaut an den Fingern? Oder gar schon “verbogene” Finger? Und was macht ihr dagegen? Wie pflegt ihr eure Hände?
Vielen Dank an
Connie für die heutige Frage!

Ich hatte mal eine Rille im Zeigefinger von einem zu straff gespannten Faden, und manchmal taucht die auch heute noch auf, zum Beispiel, wenn ich wie jetzt eben fast zwei Stunden am Stück gestrickt habe (beim Fernsehen). Im allgemeinen stricke ich nicht so lange ununterbrochen, dass ich davon kaputte Hände kriegen könnte. Die Handpflege liegt allerdings bei mir ziemlich im argen, aber das hat andere Gründe als Stricken.
Ich hatte mal eine Schreibschwiele, fällt mir gerade ein, und auch entsprechend verbogene Finger an der rechten Hand. Aber das ist dreißig Jahre her. Damals habe ich noch halbe Romane von Hand geschrieben. Jede Seite in einer anderen Handschrift. Der Roman ist längst bei einem Umzug im Müll gelandet, aber an die Handschriftenwechsel erinnere ich mich noch gut.


Book of Kells

Hier das versprochene Foto vom Endzustand.



Das Teil sieht toll an mir aus, muss ich mal (mir selbst auf die Schulter klopfend) feststellen. Mit einem anliegenden Shirt übrigens noch besser als über der langen Bluse, die auf dem Foto zu sehen ist. Vielleicht gibt es demnächst mal ein Tragebild.
Ich habe zwei Kleidergrößen abgeworfen - ob ich entsprechend Gewicht verloren habe, weiß ich nicht, da ich mich nie wiege, aber jedenfalls bin ich bedeutend schmäler geworden und kann vieles wieder tragen, was um die Jahreswende herum nicht mehr ging. Zur Zeit genieße ich es, die ganzen schönen Stricksachen wieder hervorzuholen und anzuprobieren - ja, alles geht wieder zu. Sogar meine geliebte Lederhose, die ich zuletzt anlässlich der Krimipreisverleihung im Sommer 2008 getragen habe, passt wieder. Nun ist es gerade zu warm für Strick (und für Lederhosen), aber was solls, um so besser. Kalt wird es noch früh genug wieder.

Dienstag, 20. März 2012

Eklige Muster

Mal wieder eine Wollschaf-Dienstagsfrage:

Einmal vom Virus des Strickens angesteckt, legt man nicht so schnell die Nadeln wieder zur Seite.
Mit viel Geduld testet man auch gern mal etwas Neues aus.
Doch habt ihr schon einmal ein Muster versucht, und seid kläglich daran gescheitert? Trotz immer wieder erneuter Versuche hat es vorne und hinten nicht so ausgeschaut wie es sollte, oder die Maschen wollten nicht so wie beschrieben?
Wie viel Ausdauer habt ihr, bis ihr aufgebt?
Sucht ihr nach einiger Zeit nach einem ähnlich ausschauenden Muster oder legt ihr das Projekt ad acta?
Wie händelt Ihr diese Situation?
Vielen Dank an Sylvia für die heutige Frage!


Ich habe es gerade eben mit einem solchen Fall zu tun, und zwar will ich aus dem Heft "Fantastische Strick-Ideen" ein Muster nachstricken. Es handelt sich um den Lacepulli auf der Titelseite, der im Original aus Rowan Kidsilk Haze gestrickt ist. (Komischerweise finde ich nirgends ein Bild - bei Google erscheint immer nur die Winterausgabe.)
Das Muster funktioniert kurz gesagt so: In der ersten Reihe strickt man Maschengruppen mit Umschlägen ab. Diese werden in der nächsten Reihe fallen gelassen, so dass lange Maschen entstehen. Diese soll man dann zusammen abmaschen. Klingt einleuchtend und gibt ein nettes Maschenbüschel. Nur sieht das Muster vor, dass dieses Abmaschen insgesamt fünfmal ins selbe Fadenbündel stattfinden soll, und dazwischen hat man wieder Umschläge zu machen, so dass in der darauffolgenden Reihe wieder lange Maschen gebildet werden können.
Bei mir funktioniert das überhaupt nicht. Fünfmal durch dasselbe Loch stricken und dazwischen noch Umschläge - das gibt so eng gedrängte Fäden auf der Nadel, dass ich in der folgenden Reihe nicht mehr unterscheiden kann, was Masche und was Umschlag ist. Schon in der ersten Musterreihe der Maschenprobe fielen einzelne Maschen. Bei dem Gedanken, dieses Prinzip durch einen ganzen Pulli fortzusetzen, sträubt sich mir alles.
Ich stricke nun eine einfache Abwandlung, die ich in einem Musterheft gefunden habe. Das Garn ist nämlich sehr ungewöhnlich (1200 m auf 100 Gramm, in Feuerfarben handgefärbt) und verlangt ein Muster, das zwar fein ist, sich aber gleichwohl nicht netzartig zerfranst, wie es zum Beispiel bei Glatt-rechts-Gestrick der Fall wäre. Die Maschenbüschel passen schon sehr gut. Ich habe das Garn von einer Freundin aus dem Spinnforum gekauft und hoffe, vor dem Sommer einen hübschen Pulli daraus zu stricken. Mit 4 mm-Nadeln geht es trotz des extrem dünnen Garns sehr flott.

Kurze und prägnante Antwort auf die Frage: So schnell schreckt mich kein Muster ab; ich halte mich für eine geübte Strickerin. Aber wenn ich das Gefühl habe, es artet in Plackerei aus, suche ich mir was anderes. Entweder etwas ähnlich Aussehendes - wenn ich, wie jetzt, ein Garn habe, das ein bestimmtes Muster verlangt - oder was ganz anderes, je nachdem.

"Book of Kells" ist übrigens fertig; Fotos folgen demnächst.

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