Sonntag, 28. Juni 2009

Wenn der Wurm drin ist ... oder : Pizza Posa

Ein Spitzenmuster, das ich schon lange mal stricken wollte, ist mir dieses Jahr schon dreimal über den Weg gelaufen. Einmal in einem Musterheft, einmal in einem Strickmodenheft und einmal in Natura an einer Buchhändlerin in der Thalia-Filiale.
Es sei leicht zu stricken gewesen, sagte sie. Müsste mir auch gelingen. Locker abends beim Fernsehen.
Obwohl ich mich für eine leidlich gute Musterstrickerin halte, habe ich mich seit Jahren mit keiner Strickschrift mehr derart geplagt. Irgendwie steckte der Teufel drin. Zeitweise war ich sogar im Zweifel, ob die Strickschrift falsch gedruckt sein könnte. Obwohl ich von diesem Muster sogar ZWEI Strickschriften hatte - aber es kann ja durchaus sein, dass ein Verlag die Fehler vom anderen abschreibt ...

Also, mein erster Versuch fiel so aus:



Das sah nun keineswegs so aus wie auf dem Modellbild. Aber soviel ich auch herumprobierte, es sah nie so aus wie auf dem Modellbild. Dass auf dem Modellbild ebenfalls zwei verschiedene Versionen des Musters zu sehen waren, während die Strickschrift nur eine zeigte, machte die Sache auch nicht gerade leichter.
Nach einem Hilferuf im Strickforum begann sich Kerstin, hilfsbereit wie immer, für das Muster zu interessieren und strickte einen einwandfreien Musterlappen, und zwar nach der gleichen Strickschrift, die ich auch habe. Also lag der Fehler bei mir. So weit war ich dann schon mal ...
Mit äußerster Konzentration schaffte ich es schließlich, das Muster einwandfrei umzusetzen.



Zuerst die Leibteile bis unter die Achseln, dann die Ärmel, weil ich auch noch zwei verschiedene Farbpartien der Baumwolle erwischt hatte! Nachdem die erste Farbpartie aufgebraucht war, strickte ich die Leibteile zu Ende - und stellte fest, dass sich in einem schon wieder der oben sichtbare Fehler eingeschlichen hatte. Frust! Grummel! Fluch! Ribbel!!
Nun ist das Teil aber doch noch fertig geworden, die Wolle ist aufgebraucht, und wer feststellt, dass der Pulli extrem lang und weit ist, dem kann ich entgegenhalten: Diesmal wollte ich es so! Jedenfalls was die Länge anbetrifft.



Die Ärmel hätte ich vielleicht gern ein wenig enger gehabt, aber es geht auch so (sah übrigens auch am Modellbild so ähnlich aus). Ich wollte einen Tunikapullover. Im oberen Bereich des Vorderteils, wo ich zu der zweiten Farbpartie gewechselt bin, sind auch Perlen eingestrickt.



Was ich mir während des Strickens an Opern reingezogen habe, kann ich gar nicht alles aufzählen. Dankenswerterweise läuft ja just im ZDF-Theaterkanal eine Reihe "Die schönsten Opern aller Zeiten" mit sage und schreibe 30 Opernabenden in zwei Monaten! Das schafft frau gar nicht alles. In Erinnerung an eine besonders gelungene Inszenierung des "Don Carlos", bei der Marquis Posa als Pizzabote auftrat, nenne ich den Pulli nun "Pizza Posa".
Meinen herzlichen Dank an Kerstin und alle anderen aus dem Strickforum, die mir mit Rat, Tat und Mitleid geholfen haben!


Neuer Knitalong

Zu diesem neuen Mystery-Tuch, das "Maskenball in Venedig" heißt, gehört eine reizende Geschichte. Sie beginnt mit dem Besuch eben jenes Maskenballs, bei dem die Heldin ihre selbstgestrickte "Secret of Chrysopolis"-Stola trägt. Sie begegnet einem äußerst aufregenden Fremden mit grünen Augen und blondem Pferdeschwanz. Und am nächsten Tag bekommt unsere Heldin anonym (man kann sich's ja denken) ein Postpaket mit wunderbar weicher, feiner Luxuswolle ins Haus geschickt!
Den Mann möchte ich auch kennen lernen. Der weiß, was frau braucht.
Der KAL wird von Moni von Klabauterwolle angeboten. So sieht der Anfang aus:



Da steckt noch ein Haufen Gestricksel drin, aber da ich mich oben als Genie im Musterstricken erwiesen habe, fürchte ich kein Ungemach mehr. Die Wolle - hell-lila in der Farbe, nicht so blau wie sie hier erscheint, und über 1000 Meter pro 100 Gramm lang - habe ich übrigens bei Beate gekauft. "Wollknäuel" heißt das Geschäft und liegt in Bad Soden im Taunus. Eine kreative und freundliche Wollecke, die unbedingt einen Besuch wert ist!
Nochmals Dank an Beate für den netten Empfang und die geduldige Beratung. Ich komme bestimmt bald wieder!

Samstag, 6. Juni 2009

Kleines Nachtpfauenauge

Seit Tagen haben wir Logiergäste: Schmetterlingsraupen, die sich in Gläsern und Schachteln aufhalten, ständig mit Laub versorgt werden müssen (und zwar ganz speziellem Laub, die einen fressen nur Schlehenblätter, die anderen nur Pflaumenblätter und wieder andere wollen nur Liguster) und immer fetter werden. Hält man ein Ohr ans Glas, hört man ein deutliches Schmatzen ...

Und so grün wie die Raupen des Kleinen Nachtpfauenauges stellt sich meine Wolle vor:



Die will ein Tuch werden! Welches, weiß ich noch nicht, muss mal die Länge abmessen. Immerhin habe ich 130 Gramm Wolle und nachfärben geht sicher auch noch - wenn es auch wahrscheinlich ein anderes Grün geben wird.
Ich spinne einen Farbverlauf von Hellgrün nach Dunkelgrün. Die Wolle ist beim Färben ein wenig angefilzt (es ist ein Gotland-Milchschafmix) und lässt sich etwas schwer ausziehen, aber der Faden macht einen sehr stabilen Eindruck. Ich werde ihn als Single verstricken, wenn ich ihn glatt bekomme, aber damit hatte ich ja bisher nie Schwierigkeiten.
Wollverine ist schnell wie immer und hat schon die Hälfte der Wolle verschlungen. Heute ist Spinntreff!

Dienstag, 2. Juni 2009

Neue Färbeversuche

Von meinen bisherigen Färbeversuchen haben mich die (lange zurückliegenden) mit Ostereierfarbe noch am ehesten zufriedengestellt. Die ersten Anläufe mit Luvotex waren nicht der Knaller. Kurt ist zwar recht hübsch geworden, auch die Grünfärbungen für meine Tochter sind nicht schlecht, aber in beiden Fällen lief stundenlang der Backofen. Die letzte Grünfärbung habe ich im Kochtopf gemacht; dabei habe ich zwar Energie gespart, aber einen schönen Farbverlauf hat es nicht gegeben.
Angeblich ist das beste Färbeinstrument der Dampfgarer. Gott sei Dank gibt es ja das große Online-Auktionshaus, wo man für billiges Geld welche bekommen kann. Ich habe einen für ganze 15 Euronen inklusive Porto erwischt.
Es gibt ganz gute Färbeanleitungen im Netz. Nachdem ich mich durch etliche gelesen habe, gehe ich nun so vor wie in einem englischsprachigen Blog gelesen. Auf dem alten Gartentisch hinterm Haus habe ich mehrere Bahnen Frischhaltefolie ausgerollt. Wäre schön, wenn man nun Kammzüge hätte, aber ich verwende kardiertes OF/Gotlandmixwolle, eine sehr feine Qualität, die ich einfach abgeteilt und zu langen Würsten auseinandergezogen habe. Die Würste schön in Essig einweichen, ausdrücken, auf die Folie und mit der verdünnten Farblösung betröppelt - blau und gelb. Dann schön einrollen und ab damit in den Dampfgarer.



Tja, nach einer knappen Dreiviertelstunde war die Farblösung dann auch in die Wolle übergegangen, das heißt, das Wasser lief klar ab. Aber richtig durchgefärbt war die Wolle trotzdem nicht. Wobei die Wollwurst im unteren Fach noch am schönsten grün geworden ist; die Würste in den oberen Fächern haben noch eine Menge weiße Flecken. Einzelne gelbe Stellen sind dagegen Absicht.



So richtig zufrieden bin ich noch nicht, aber es wird jedenfalls besser. Ich hoffe, die Wolle lässt sich noch gut spinnen.


Sheep für Beginners ...

Die teils im Backofen, teils im Kochtopf gefärbte grüne Wolle für meine Tochter ist zur Hälfte versponnen und gefällt mir nun recht gut. Lauflänge ist 200 Meter auf 100 Gramm. Dies sind ca. 75 Gramm, 2fach gezwirnt. Vom Rest ist auch schon die Hälfte auf der Spule, die zweite Spule gerade auf dem Rad, diesmal auf dem Minstrel.

Sonntag, 24. Mai 2009

Katholische Wolle

Kurt Wagner ist mir heute vom Spinnrad gerollt. Gesponnen nach dem "candy striping"-Prinzip, was ich eigentlich für schwierig hielt, aber es erwies sich als total simpel: Während die rechte Hand die Fasern auszieht, hält sie zugleich den dünnen "Wickelfaden" fest. In Kurts Fall einen dünnen Goldfaden. Beim Spinnen wickelt sich dieser Faden in Drehrichtung um die ausgezogenen Fasern herum. Es ist also kein gezwirntes Garn, sondern ein sozusagen gewickeltes.



Kriegt man den Faden so halbwegs glatt - was nicht so ohne weiteres gelingt, es ist ja ein Single -, dann wäre das für sich schon ausreichend. Aber ich wollte unbedingt noch Perlen drin haben und habe den Faden zusätzlich gezwirnt. Auch das habe ich für viel schwieriger gehalten, als es war. Ein "Entdrallen" von Fasern und Wickelfaden gab es jedenfalls nicht. Statt dessen ist einfach noch eine Wicklung in Gegenrichtung dazugekommen. Die Wolle ist jetzt sozusagen im Netz.



Ich habe nur 74 Meter, es war bloß ein Versuchsballon. Aber es gibt mit Sicherheit noch mehr Kurt ... Wolle ist ja genug da. Wenn ich noch einen passenden glatten Faden spinne, könnte ich aus dem Ganzen ein schönes Strickwerk mit verkürzten Reihen machen, mal schauen.
Ach ja, zum Thema "katholische Wolle" - Herr Schmollfisch fand es lustig, die Wolle "Bischof in Netzstrümpfen" zu nennen. Die Farbstellung erinnert ja wirklich an die Berufskleidung von Kardinälen und Bischöfen. Aber ich bleibe lieber bescheiden beim Kurt. Der betet auch.

Dienstag, 19. Mai 2009

Färbetag (nur fürs Protokoll ... (möp))

Emis Luvotex-Färbeset liegt seit gut einem halben Jahr hier. Natürlich hat mir die liebe Emi nicht nur die bestellten 5 Gramm pro Farbe geschickt, sondern einfach sechs Becherchen mit Resten - jedes weit mehr als 5 Gramm. Nun habe ich genug Farbe hier stehen, um meinen ganzen Wollvorrat zu färben, wenn ich wollte.

Na ja, berauschend sind die ersten Ergebnisse nicht. In der Annahme, damit könnte ich nicht viel verkehrt machen, habe ich mir als erstes einen Sack graue Merino (überreicht von Heinz-Georg) vorgenommen. Überfärbtes Grau kann wenigstens nicht grell werden. Schön in Essigwasser eingeweicht, ausgedrückt, noch tropfnass mit Essig in einen Bratschlauch gepackt, Farbe drauf getröppelt und ab in den Backofen. Die eingestellte Temperatur von 100 Grad erwies sich als zu schwach - ich musste nach und nach auf über 150 Grad erhöhen. Irgendwann war dann das Wasser klar und ich nahm an (naiv wie ich bin), die Farbe müsse auf die Wolle übergegangen sein. Na ja. Nicht wirklich.



Komischerweise fiel die Färbung ganz unterschiedlich aus; die erste Portion (rechts im Bild) nahm die Farbe noch ganz gut an, die zweite (linke Seite) lässt kaum einen Farbschimmer erkennen. Dabei war die Flotte klar. Keine Ahnung, wo die Pigmente abgeblieben sind. Im Nirwana vermutlich.

Irgendwann im Lauf des Färbetags erschien Astrid von den Bunten Schafen, um mir ein Fell vorbeizubringen. (Flausch! Flausch!! Flausch!!! Danke Astrid!)
Ihrer Meinung nach war in der Wolle zu viel Restfett. Deshalb war die Farbe nicht richtig aufgezogen. Klar. Alles Übel in meinem Haushalt rührt von zu viel Fett.
Mit der Wolle habe ich mich zwar ausgesöhnt - ich nenne sie Kurt Wagner, weil sie mich an denselben erinnert, und habe auch schon einen Plan dafür -, aber beim zweiten Anlauf sollte mir das nicht mehr passieren. Ich nahm mir einen Sack Texel vor, ebenfalls von Heinz-Georg übergeben, gewaschen und (soweit ich das beurteilen kann) fettfrei.
Zweimal husch durch die Kardiermaschine und ab ins Farbbad. Halt, natürlich erst gründlich mit Essig einweichen.



Immer noch nicht hundertpro das, was ich wollte. Aber besser. Wie machen das übrigens bloß alle anderen, die die zusammengerollte Wolle in Folie packen, durchkneten und in den Ofen stecken? Bei mir blieb fast immer ein Kern in der Wollwurst ungefärbt.

Da ich mich zudem über das stundenlange Laufen des Backofens geärgert habe (schließlich haben wir 'nen Klimawandel, man merkts, die Sonne scheint, ist man gar nicht gewohnt), habe ich das letzte Versuchsvlies einfach in den Topf gelegt. Das brachte nun endlich mal eine vernünftig durchgefärbte Faser. Einfach mitsamt dem Einweichessigwasser in den Topf, langsam erhitzen und, wenn es ein wenig dampft, die verdünnte Farbe drübertropfen. In dem heißen Bad nimmt die Faser die Farbe sofort an. Ist eine Sache von Minuten.
Ach ja, Filz hatte ich gar keinen. Kann natürlich Glück gewesen sein.
Diese zweite Wollportion nenne ich "Schaf für Anfänger" oder in Ravelry-Sprache "Sheep for Beginners". Sie ist nämlich meiner Tochter zugedacht, die gern ihr Knitting improven möchte und sich einen Bactus stricken will. Wenn ich das Zeug fertig gesponnen habe. Zerlina Minstrel hat die Arbeit schon aufgenommen.
Und die Spinnmama hat sich beim bekannten großen Auktionshaus einen Dampfgarer ersteigert für zukünftige Färbeversuche. Falls es jemanden interessiert: die Dinger kriegt man dort nachgeworfen. Hat man einmal einen Dampfgarer auf Beobachten geschaltet, kommen stündlich neue Mails mit dem Betreff "Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren".

Sonntag, 10. Mai 2009

Maigh

Im Schmollfisch-Schreibblog habe ich mich schon weiträumig ausgelassen über die vielen, vielen irischen Schafe (die, solange sie noch Lämmer sind, original gälisch "maigh" schreien). Deshalb hier kein langes Blabla mehr, sondern gleich das erste irische Produkt. Es werden noch viele weitere folgen, denn ich bin mit mehr als 2 kg Aranwolle zurückgekommen.

Das ist eine Abwandlung des "Owls"-Pullovers von Kate Davies.



Bei Ravelry kann man sich -zig Variationen dieses Designs ansehen, eine schöner als die andere. Bei meiner Weste kommen die Eulen leider nicht so schön raus wie im Original, weil meine Aranwolle um einiges dünner ist als die empfohlene "bulky wool". Aber ich trage nicht gern so dicke Teile.
Außerdem ist der Original-Owls sehr figurbetont gestrickt, was auch nich so ganz mein Ding ist. Ich musste das Muster folglich umrechnen und habe wohl des Guten zuviel getan. Zwei Eulen weniger hätten auch gereicht für einmal die Runde 'rum. Aber ich trage die Weste trotzdem gerne.
Übrigens hatte ich zunächst vor, eine XO-Zopfmusterweste nach Cheryl Oberle zu stricken. Mit meinen beiden 100-Gramm-Strängen in unterschiedlichen Farben war das aber keine wirklich gute Idee. Da die Maschenprobe aber sehr schön geworden war, habe ich sie einfach als Patch unten in die Eulenweste eingearbeitet.

Danke an Kate Davies für das Design und die sehr genaue Anleitung.

Montag, 23. März 2009

Noch 'n Deppenteil

Das ist aber kein richtiger Depp (wie das Garn vom letzten Eintrag), sondern nur ein Depp-Kollege: Die Barbossa-Weste.



Das erste Teil, was ich auf meiner neuen KX 350 gestrickt habe, und auch gleich ein Härtefall, denn die Wolle war für Nadelstärke 7. Eine "Homespun-Style" Wolle mit dicken und dünnen Stellen, die ich mir vor Jahren mal für fünfzig Pfennig (!!) pro Knäuel gekauft habe. Nachdem das Zeug nun gut abgehangen war, durfte es endlich die Form einer Weste annehmen, die schön warm und kuschlig geworden ist und mir ausnahmsweise sogar steht. Auf Knopflöcher habe ich erst mal verzichtet - dafür hat die Weste Zöpfe an den vorderen Kanten.
Um sie noch ein wenig aufzuhübschen, habe ich gestern Perlmuttscheiben an die Vorderteile genäht, oder vielmehr mit Garnabschnitten angeknotet. Meine Tochter verfolgte derweil die Zombieschlachten in "Fluch der Karibik" und meinte angesichts Barbossas zerlumpter Crew: "Denen könntest du auch mal ein paar schöne Westen stricken!" Daher der Name.
Ein Detailbild. Die Wolle ist in Wirklichkeit weniger knallig und dunkler in der Farbe. Rosa kommt nicht darin vor.



Und nun der Abschluss des unseligen Noro-Kapitels. Ich kann es hier ja sagen, der Wolladen, in dem ich das Zeug gekauft habe, hat die Wolle aus dem Sortiment genommen. Als ich bei einem zweiten Besuch dort erzählte, wie ich mich über diese klebrige, harte, verknotete und sündhaft teure Wolle geärgert habe, bekam ich zur Antwort: "Ja dann raten Sie mal, warum wir die aus dem Programm nehmen!"
Der Schal nach der Vorlage "One Skein - A Stole" (gibts umsonst bei Ravelry) gefällt mir nun aber doch recht gut und das Knäuel ist restlos verstrickt.


Design: Katja Jordan

Vielleicht wird die Wolle ja in der Wäsche ein wenig angenehmer. Die Weste meiner Tochter ist beim Waschen recht schön geworden.

Freitag, 20. März 2009

Secret Window

In der Johnny-Depp-Fangroup auf Ravelry (ja, die gibt es tatsächlich!) hat eine Teilnehmerin geäußert, Depp täte gut daran, die Haare immer so zu tragen wie in dem Film "Das geheime Fenster". Das Styling oder eher Nichtstyling der Depp-Matte ist in der Tat einer der interessanten Punkte in diesem Film, wie überhaupt die Aufmachung der Hauptfigur und insbesondere ihre Brillen und Kopfbedeckungen. Nennen wir noch Depps Spiel mit sich selbst in seinen Soloszenen und seine Dialoge mit dem nicht minder schrägen John Turturro, so haben wir auch schon alles Interessante an diesem Film genannt, denn der ziemlich vorhersehbare Plot ist nicht der Knaller. Aber das macht nichts. Depp schafft es durchaus, den ganzen Film allein zu tragen.
Immerhin hat mich das Depp-Styling (oder vielmehr dessen Fehlen, was ja auch eine Art Styling ist) zu einem Konzeptgarn angeregt.



Mein ursprünglicher Plan war, reichlich Skuddenlocken quer einzuspinnen und das Ganze "Johnny Depps Coiffeur" zu nennen. Leider war mein kleiner Vorrat an Skuddenlocken aber schon zu auseinandergekämmt, um noch als richtige Locken durchzugehen. Das Garn besteht jetzt abwechselnd aus Fasern von einem schwedischen Landschaf in schlichtem Braun (der biedere John Turturro) und braun-blonden, stark gekräuselten Fasern für Depps Wirrkopf. Die Skuddenlocken habe ich partienweise längs ins Garn gezogen, abwechselnd mit einem Rest Uru-Roving in Grün- und Gelbtönen. Diese Farben stehen für den geheimen Garten unter dem geheimen Fenster, in dem nichts als Mais wächst, wohlgedüngt mit Depps corpora delicti. Zum Zwirnen habe ich selbstverständlich Grün genommen - wir haben ja Aussicht auf ein Maisfeld.
Das Ganze soll ein Kragen oder Cowl werden, mit dem ich eine senffarbene Weste aus gekaufter Wolle schmücken möchte. Beim Stricken werde ich noch zartgrüne Perlmuttscheiben einarbeiten. Leider konnte ich sie nicht einspinnen, weil sie nicht durch das Einzugsloch am Rad passten, nicht mal durch das sehr große Loch an der Delfina. Aber Einstricken ist sowieso günstiger, da kann man Position und Menge viel besser bestimmen.

Wohnsitze





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