Freitag, 6. März 2009

Die Landschaft in der Lochkarte

Fertig ist die Weste mit Einstrickmuster nach Iris Bishop!



Das Muster heißt "Antique Lace" und ist in ihrem Musterheft "Through The Ages" zu finden. Ich vermute, dass sie beim Entwurf eine Irische Spitze als Vorlage hatte, denn das Muster erinnert an die alten floralen Muster auf Luftmaschengrund. Die untere Bordüre sieht ebenfalls wie alte Häkelspitze aus. Ich habe zwei Lochkarten stechen müssen, und sie nacheinander so einzusetzen, dass weder eine Reihe fehlt noch doppelt ist, war gar nicht so einfach. Jedenfalls beim ersten Teil. Da ich mir jeden Schritt notiert habe, waren die beiden Vorderteile dann viel einfacher. Übrigens habe ich, wie hier im Detailbild (vielleicht) zu erkennen, nach Stricken der Bogenbordüre die Schmuckfarbe gewechselt: von Blaugrün-bunt zu Blaugrün.



Den Formstricker habe ich mir diesmal erspart und die Armlöcher samt Halsausschnitt einfach nach dem Brother-Schema in dem blauen Begleitheft gestrickt.
Das Material ist Sockenwolle. Der weiße Teil ganz unten ist in Maschenweite 8, der mehrfarbige Teil in Maschenweite 10 gestrickt.
Und die Knöpfe finde ich übrigens auch besonders schön. Es sind Perlmuttsplitterknöpfe vom Knopfparadies, die ich mir für ein ganz besonderes Stück aufbewahrt habe.
Beim Spinntreff am Samstag wird die Weste eingeweiht.

Freitag, 27. Februar 2009

Bohemia

Das ist der Name meiner neuen Jacke nach dieser Vorlage. Natürlich aus selbstgesponnener Wolle; ich habe sie ja weiter unten schon mal auf der Spule gezeigt: Lila Uru-Roving, weißes Leine-Schaf (beides einfädig) und Uru-Roving gezwirnt mit hellem Alpaka, vom Vogelsberger Alpaka Resi. Letzteres superweich, aber leider sehr staubig. Bei der ersten Wäsche wird noch einiges aus der Faser herauskommen.



Vielleicht schaffe ich auch noch mal ein Bild "mit Inhalt"; die Jacke hat einen wunderbaren Sitz und eine schöne schwingende Form. Hier noch ein Bild vom Sofa:



Alles ist kraus gestrickt, also von Hand. War eine mühselige Sache, aber es hat sich gelohnt. Die Wolle habe ich zum Großteil im letzten Jahr gesponnen, hauptsächlich im Dezember, und zwar teils auf dem Minstrel, teils auf der Delfina. Mit dem Stricken habe ich dann auf unserer Prag-Reise im Januar angefangen und dort an den Abenden im Hotelzimmer eine ganze Menge geschafft. Deshalb nenne ich die Jacke jetzt auch "Bohemia". Und gelesen habe ich beim Stricken ... das geht prima bei Krausreihen. Natürlich, wie sich das in einem Prager Hotelzimmer gehört, Franz Kafka!

Ich hoffe nur, dass dieses Teil sich jetzt nicht so aushängt wie die Crepidula-Weste. (Die werde ich nämlich noch mal ein Stück ribbeln und mit einer dünneren Nadel etwas einhalten müssen, weil sie nach dreimal Tragen völlig aus der Fasson geraten ist und mittlerweile einer 48er-Figur passen würde.)

Ein wenig hat sich ja schon herumgesprochen, dass ich unlängst Geburtstag hatte, deshalb zeige ich jetzt mal meine reversible Geburtstagskreation:



Das ist meine Torte, schon angeschnitten, aber vor dem Verzehr schnell noch geknipst. Man kann sie natürlich auch so herum anschauen:



Also, mag jeder gucken, wie er mag. Ein Teil der 5 steht noch im Kühlschrank, falls jemand ein Stück abhaben möchte. Es ist Rotkäppchen-Torte mit Kirschen.
Und ich bin sooooo reich beschenkt worden! Den Geburtstagsabend habe ich mit Kuscheln verbracht ... Das ist die Geburtstagswolle von meinen wunderbaren Töchtern, die immer genau wissen, was ich so gebrauchen kann:



Das Weiße ist Wensleydale - wollte ich schon lange mal spinnen! -, das Grüne ist Merino mit Seide vom Wollschaf und das Lila-Bunte ist ein 300-Gramm-Vlies mit eingestreuten Pünktchen von Wollknoll. Dieses Vlies ist ein wahres Wunderding. Wenn man nach der Größe geht, meint man, es müsse ein Kilo wiegen. Es sieht wie ein riesiges lila Schaf aus. Das wird eine schöne, kuschlige Jacke geben. Ich freu mich schon so aufs Spinnen!

Montag, 23. Februar 2009

Lochkarten mal wieder ...

Die Designerin Iris Bishop bringt in dem Lochkartenrapport von 24 Maschen ganze Landschaften unter. Übers Strickforum habe ich zwei Musterbücher von ihr ergattert, die schon recht lange herumliegen. Nun will ich endlich mal ein paar der Muster nachstricken.
Gestern habe ich ein paar Stündchen damit verbracht, Muster auszuwählen und Lochkarten zu stechen. Dies ist eine Maschenprobe für eine Weste.



Das Material ist Sockenwolle, der weiße Teil unten wurde mit Maschenweite 8, der zweifarbige Teil mit Maschenweite 10 gestrickt. Für die Weste werde ich auch weiße Wolle nehmen, aber als Schmuckfarbe nicht dieses Blau, sondern ein dunkles Grün. In den nächsten Tagen werde ich damit anfangen. Weitere Iris-Bishop-Muster folgen hoffentlich noch. Irgendwann versuche ich auch noch mal eine Fair-Isle-Strickart mit Farbverläufen, aber ich glaube, diese Lochkarte eignet sich nicht gut dafür. Das Muster ist sehr filigran und kommt in einheitlichen Farben wohl am besten heraus.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Kiwi, Himbeer, Orange!

Fertig ist die Fruity Crepidula!


Design: Beyenburgerin (siehe Linkliste)

200 Gramm der "Fruit Salad"-Uruwolle haben ausgereicht - und ich wäre sogar mir 160-180 Gramm ausgekommen, wenn ich die Weste ein wenig kürzer gemacht hätte. Sie ist ziemlich lang ausgefallen. Ich habe einfach so lange weitergestrickt, bis die Wolle zuende war. Was soll ich auch mit den Resten.
Ein Kammzug Fruit Salad liegt noch da. Was ich mit dem mache - keine Ahnung. Man kann ja auch mit Schwarz oder Weiß kombinieren. Oder ich nehme allen Mut zusammen und stricke passende lange Armstulpen.
Ein Detailbild verdienen die Knöpfe:



Die sind ämlich auch handgefertigt - von unserem vielseitig begabten Heinz aus der Vogelsberger Spinngruppe, der wunderschöne Knöpfe aus Obstbaumholz drechseln kann. Ein wenig pflegeintensiver als Kunststoffknöpfe sind sie natürlich; man sollte sie nach dem Waschen hin und wieder ölen. Aber ein Stück wie dieses wird ja nicht oft gewaschen und wenn, nur vorsichtig von Hand.
Nun werde ich diesem nicht enden wollenden Winter mal in Knallbunt angemessen die Stirn bieten!!
Ja-WOLL!!!

... übrigens: Inzwischen steht die Anleitung für die Weste auf Brigittes Blog zum Runterladen bereit. Einfach mal unter "Anleitungen" nach Crepidula gucken. Die Crepidula ist ein ideales Projekt für Farbverlaufswolle und es ist keine einzige Naht zu schließen.

Montag, 16. Februar 2009

Meine krass misslungene Wolle ...

... nämlich die aus dem "Fruit Salad"-Roving, die ich hundsmäßig schlecht gezwirnt hatte, befindet sich nun doch im Upgrade. Sie darf eine Crepidula-Weste werden. Die Vorlage - die mir Brigitte freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat - ist ideal für Farbverlaufsgarn. Gestrickt wird von oben nach unten in einem Stück.



Ziemlich bunt natürlich, zumal für eine alte Schraube wie mich. Aber ich denke, mit schwarzem oder weißem Shirt darunter kann ich mir das noch erlauben. In Grau und Schwarz herumzulaufen überlasse ich den Teenagern.

Husch, husch fertig geworden ist auch mein "Faramir & Eowyn Cowl":



Da der Faramir allein mit seinen 90 Metern nicht ausreichte, um mehr als eine zweite Handysocke zu stricken, habe ich einen weißen Faden dazugesponnen, passend zu Eowyn: gezwirnt mit feinem Silberfaden und den gleichen Perlen, die auch das Faramirgarn hat. Das hohe Rippenbündchen ist auf der Strickmaschine entstanden; dann habe ich die Wolle auf die Handnadeln genommen und mehr oder weniger nach Gefühl zugenommen, damit das Teil rund wird. Es hat ganz gut geklappt. Das Teil wärmt sehr schön den Hals und macht sich gut zu einer rustikalen Wolljacke.
Für den HdR-Themenkreis könnte ich mich erwärmen. Zum Beispiel hätte meine Große sicher viel Freude an einer schwarzbraunen Orkwolle mit Zahnrädern ...

Freitag, 6. Februar 2009

Faramir

... ist der Name dieser Wolle. Ich hatten noch ein kleines himmelblaues Vlies in meiner Restekiste, das auch irgendwann als Probe in einem Päckchen gelegen haben muss. Besonders hautfreundlich ist es nicht, aber es sieht nach Faramir aus, zu dem für mich Blau gehört - keine Ahnung warum.
Dazugefügt sind dunkelbraunes - fast schwarzes - Rhönschaf, etwas rötliches Alpaka und eingesponnene braune Skuddenlocken. In der zweiten Hälfte des Strangs habe ich weiße Wolle mit einkardiert - sie steht für Eowyn, die ihr Schicksal mit Faramirs verbindet. Und die eingesponnenen weißen Perlen stehen für den weißen Baum von Gondor. Hach, bin ich heute poetisch ;-)



Und was mache ich jetzt damit?
Es sind nur ungefähr 100 Meter. Eigentlich wollte ich ein kleines Cowl stricken, aber die Wolle ist zu kratzig, um sie so eng am Hals zu tragen. Wahrscheinlich werde ich eine schlichte Restwolle dazunehmen - schwarze Mohair würde passen, oder ich spinne einen weißen Faden - und ein kleines Josephinentuch stricken.

Montag, 2. Februar 2009

Mr. Weasleys Mütze

Es ist mir nicht gelungen, ein Bild im Netz zu finden, das Mr. Weasleys Mütze richtig zeigt. Ich weiß nicht warum, ich bin nicht mal HP-Fan, aber diese Mütze hat mich sofort begeistert. Sie ist zugleich hausbacken und zauberisch. Und etwas mit diesem Charisma wollte ich spinnen.

Ein hellbraunes, ziemlich kratziges und grobes Vlies (keine Ahnung, von welchem Tier, es war in einem Probepäckchen), ein feiner Goldfaden und glasklare Splitterperlen ergaben dies:



Ich bitte um Nachsicht, es ist noch das beste von mindestens zehn Fotos, die ich vorgestern und gestern gemacht habe. Ab gestern mittag war weiteres Fotografieren nicht mehr möglich, weil die Wolle sofort auf die Nadel kam. Und im Lauf des Abends wurde dann die Mütze fertig.



Der kleine Rest, der übrig blieb, ärgerte mich nicht wenig. Ich habe darüber nachgedacht, einem meiner Teddys eine fetzige Weste daraus zu stricken, aber dafür ist die Wolle eigentlich zu dick. Schließlich kam mir die Erleuchtung, ich machte ein i-cord (musste erst nachsehen, wie das geht, ich hatte noch nie eines gestrickt) und zog es durch die Mütze. Nun bin ich wirklich zufrieden. Nichts Großartiges, aber ein Projekt, das genau so geworden ist, wie ich mir gedacht habe - und ich habe es geschafft, ein kratziges kleines Vlies, das aussah wie zu gar nichts gut, zu einem schönen Teil zu verarbeiten.

Freitag, 30. Januar 2009

Die Lachnummer

Diese Wolle habe ich im Spinnforum eigentlich zur allgemeinen Erheiterung gezeigt. Ich sehe ja dort seit Monaten, dass andere aus einem Sammelsurium von Fasern, Fäden, Stoffstreifen, Perlen, Filzobjekten und anderen Goodies (sogar geschreddertes Papier und aufgedröselte Audiokassettenbänder sind da schon vorgekommen) die tollsten Garne zusammenspinnen. Also habe ich mich mit blauer Space, einem zerrissenen Stück Faschingstüll und einem sehr elastischen Polyfaden in die Riege der Garnkünstlerinnen eingereiht:



Zu meiner Entlastung kann ich vorbringen, dass es ja wirklich nur ein Versuch sein sollte. Ich hatte zum Beispiel noch herrlich passende blaue Perlen in der Hand, ließ sie aber weg, da sie zum bloßen Versuchen zu kostbar sind. Nachdem ich mein Miniknäuel gezwirnt und auf ein Frühstücksbrettchen gehaspelt hatte (meine große Haspel hätte angesichts der paar Meter Garn einen Lachanfall gekriegt), fehlte nur noch ein passendes Strickprojekt. Was macht man mit drei Meter fuffzich Garn? An diesem Punkt meldete sich mein Handy - es hätte nichts anzuziehen. Und so entstand die Handysocke:



Immerhin, versucht habe ich's. Und kann mir folgende Weisheiten mitnehmen (für mich, ob sie für andere gelten, weiß ich nicht):
"Mindless zwirnen" kann man bei einem sog. ArtYarn vergessen, das Zwirnen verlangt ebenso viel Konzentration wie das Spinnen (in meinem Fall sogar mehr).
Hat man besondere Effekte im Sinn, sind diese in großen Abstand anzuordnen. Verstrickt ist das Garn um mindestens zwei Drittel kürzer. Das führt leicht dazu, dass sich alles mögliche Tolle, wie Glitzer, Perlen, Stoffstreifen und weiß ich was noch an einem Punkt zusammenballt.
Wie man strickt, muss dann nochmal gut bedacht werden. So extrem fette Stellen wie die Stoffstreifen strickt man besser in der darauffolgenden Reihe links ab, dann dreht sich das Garn nach außen und hat Luft, statt sich auf der linken Seite des Gestricks zusammenzuwurschteln.
Insgesamt ein Spaß, eine kreative Herausforderung und ein schöner Effekt, den es garantiert nicht im Wollregal zu kaufen gibt. Für das modebewusste Handy ein Muss - und es macht sich sicher auch gut als Hingucker etwa in einer Pulloverpasse. Ich bleibe dran.

Wohnsitze





annarinnschad [at] gmx [dot] de

Links

Aktuelle Beiträge

An alle, die mitlesen...
twoday stellt zum 31. Mai seine Dienste ein. Das habe...
schmollfisch - 23. Mai, 15:01
Zum Ausklang ...
Nein, ich habe immer noch nicht vor, das Blöglein zuzumachen,...
schmollfisch - 20. Dez, 01:04
Nicht ganz nach Vorschrift...
Irgendwann - ich glaube, das war noch, als ich in Gießen...
schmollfisch - 1. Jun, 12:25
Uralte Vorlagen
Hatte ich nicht beschlossen, öfter zu bloggen? Leider...
schmollfisch - 5. Mai, 12:37
Tausendmal probiert ...
Manchmal kaufe ich im Überschwang des Augenblicks Wolle,...
schmollfisch - 26. Mär, 14:39

Archiv

Mai 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 

Suche

 

Status

Online seit 6677 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 15:01

Profil
Abmelden
Weblog abonnieren