Mittwoch, 28. Januar 2009

Ich habe meinen Stash gezählt!

Nicht den ganzen - nur den an unversponnener Wolle. Die fertige Wolle werde ich in den nächsten Wochen auch noch zählen. Was die Fasern betrifft, hat die Durchsicht nämlich wirklich was gebracht: Ich habe das, was zusammengehört und zusammen verarbeitet werden soll, wieder zusammen gelegt und aufgeschrieben. Die wunderschöne Gotlandwolle, ich ich auf dem Hungener Schäferfest ergattern konnte, habe ich zum Beispiel noch nicht versponnen, aber ein paar Pröbchen mit verschiedenen Stärken und Zwirnarten gemacht, und dabei haben sich die beiden Kammzugknäuel getrennt und landeten in verschiedenen Kisten. Blöd, wenn man eine bestimmte Sache stricken möchte und aufgeben muss, weil die Wolle nicht reicht - und dabei nicht ahnt, dass irgendwo in einer dunklen Ecke noch ein Rest davon liegt! Das kann nun erst mal nicht mehr passieren.

Ich habe gezählt:
- insgesamt eineinhalb Kilo farbige Merino-Rolags, zum Teil mit Glitzerfasern, in vier verschiedenen Farbstellungen (davon eine Partie mit Polwarth gemischt),
- knapp ein Kilo Space in drei verschiedenen Farbstellungen,
- eineinhalb Kilo Uru-Roving in verschiedenen Farbstellungen,
- 200 Gramm knallrote Kammzüge, die ich in weiße Wolle einmischen werde,
- 350 Gramm kardierte graue Romanov,
- 350 Gramm superedle silbergraue Gotlandwolle im Kammzug,
- ein knappes Pfund Rhönschafwolle in Weiß mit pflanzengefärbten Einzügen, im Kardenband,
- ein Pfund Tarascon-Schaf, kardiert im Vlies,
- 800 Gramm karamelfarbene Kamelhaarfaser, superweich, hab ich geschenkt bekommen,
- eineinhalb Kilo dunkelbraune Rhönschafwolle, gewaschen, aber nicht kardiert, ebenfalls geschenkt,
- ca. 450 Gramm dunkelbraunes Milchschaf mit silbernen Schlieren, das ich gerade zusammen mit Recycling-Seide spinne,
- noch je eineinhalb Kilo weißes Leineschaf und Milchschaf, beides direkt vom Schäfer - muss noch kardiert werden,
- knapp zwei Kilo Locken von Mohair-Ziegenbock Alban, ungewaschen, aber sehr sauber und mit schönem Glanz.

So, und nun die Sonderfälle:
Ein Karton voll Probentütchen, zwei 50-Gramm-Vliese unbekannter Herkunft, 100 Gramm braunes Bergschaf, eine gute Handvoll Skuddenlocken, ein Rolag eisblaue Merino-Angora-Mischung, kleinere Wollreste aus Färbeaktionen, ein kleiner Rest Seide-Merino-Kammzug.
Ein Vlies dunkelbraune Merino, letztes Jahr in Nidda gekauft, meine einzige noch ungewaschene Wolle - und diese Wolle ist so eingefüttert, dass mir davor graust, sie zu verarbeiten. Es geht - aber es geht nicht gut.
Ein Sack Alpakafasern, vom Vogelsberger Alpakafarmer geschenkt. Ein Teil davon, in einer wunderschönen rotorangen Farbe, ist vom Stacheldrahtalpaka Paulchen und praktisch unbrauchbar, der gesponnene Faden eignet sich eher für den Folterkeller. Wegen der tollen Farbe hebe ich die Fasern aber auf und hoffe, ich kann noch was draus filzen. Der Sack ist allerdings derart groß, dass ich glaube, es ist noch ein anderes Alpaka beteiligt, und ein Zettel "Ronni" lag auch drin. Vielleicht ist wenigstens ein Teil der Fasern zum Stricken zu gebrauchen.
Dann habe ich aus der gleichen Lieferung noch 320 Gramm vom Alpaka Spucki, und wenn das auch nichts taugt, erschieße ich mich, verflucht. Das ist herrlich kohlschwarz und unglaublich glänzend, ein Fest fürs Auge. Ich habe es noch nicht probiert, werde es aber in den nächsten Tagen tun.

Na also, so sehr viel ist es doch gar nicht. Öhm, ich oute mich: unterwegs sind noch eine Lieferung braune Blue Faced Leicester mit einkardierter Seide und zwei Handvoll Nylon-Metallic-Effekte zum Mischen, beides von Winghamwoolwork aus England. Und von der tollen Gotlandwolle habe ich mir auch noch 300 Gramm bestellt, obwohl sie wirklich nicht billig ist, aber es ist die edelste Faser, die ich hier habe.
Außerdem lagern bei Schäfern noch zwei Säcke Wolle für mich, die ich im Frühjahr abholen muss. Aber damit werd ich auch noch fertig ... Das ist dann ehrlich alles. Ehrlich! Ehrlich!!!

Montag, 26. Januar 2009

Frisch vom Zauberberg



Einer der vielen guten Vorsätze für 2009 lautet, endlich ein paar UFOs (im Volltext: unfollendete Objekte) abzuarbeiten. Dieses UFO hier wartet seit überschlägig zwei Jahren. Zu meiner Entlastung kann ich anführen, dass es nicht mein UFO ist. Ursprünglich hatten wir, meine jüngere Tochter und ich, ein Quantum Bömmelchenwolle in lieblichem Frühlingsbunt erworben für einen Pulli. Nachdem das Rückenteil des Pullis halb gestrickt war (wohlgemerkt von meiner Tochter), stellte diese fest, dass mit dem Garn irgendwas nicht stimmte. Obwohl alle Böbbel aus der gleichen Partie stammten, zeigte sich eine deutliche Farbabstufung. Obendrein entschied meine Tochter, dass ihr diese Bömmelchenwolle zu bunt und zu quietschig sei.
Die Wolle (100 Prozent Polyschaf übrigens) kehrte also zurück in den Stash und durfte dort acht Wochen schlafen. Dann haben wir, Tochter und ich, beim Blättern in einer Zeitschrift einen dreiteilig längsgestreiften Schal erblickt, der uns dieser Bömmelchenwolle angemessen schien. Dazu gehörte allerdings noch ein kleines Quantum kompatible einfarbige Wolle, die schnell gekauft war, und auch die drei Streifen für den Schal waren schnell gestrickt. Es dauerte nur ungefähr sechs Monate. Dann ging's ans Zusammennähen der drei Streifen; ein Arbeitsgang, den ich irgendwann letzten Spätfrühjahr abbrach, weil im Mai kein solcher Schal mehr gebraucht wurde.
Gestern stolperte ich im Hinterzimmer über einen Korb, der sich mir energisch in den Weg geschoben hatte. Er enthielt das Fragment des Schals. Da der "Zauberberg" auf Arte gerade anfing, nahm ich den Korb mit vor den Fernseher. Den Schal fertig zusammenzunähen, dauerte ziemlich genau dreißig Minuten. (Hans Castorp hat wesentlich länger gebraucht, vom Zauberberg herunterzukommen.)
Und da Tochter gerade mächtig erkältet ist, kommt der Schal gerade passend.
Hier modelt allerdings Flora, die noch bis morgen mittag bei mir logiert und dann wieder nach Mainz fährt.

ps. Und was mach ich nun mit den übrig gebliebenen vier Böbbeln Bömmelchenwolle??

Samstag, 24. Januar 2009

Regenbogen

Endlich ist es mir gelungen, den Regenbogen-Poncho zu fotografieren. Meine Tochter trägt ihn zur schwarzen Jacke.

Von vorne ...

Design: Ruth Kindla

... von hinten ...


... und gefaltet - da ist der Farbverlauf besonders schön zu sehen, hängt hier allerdings bisserl unbeholfen auf dem Bügel:


Verarbeitet habe ich genau 333 Gramm Wolle, und das war auch die einzige Schwierigkeit mit dem Teil: Ich hatte nur 250 Gramm bestellt und musste die liebe Emi um Nachlieferung bitten. Da stimmte dann natürlich der Anfang des neuen Knäuels mit dem Ende des alten Knäuels nicht überein. Aber das machte nichts, ich habe einfach den Anfang abgewickelt und das Abgewickelte später in der Randborte verstrickt.
Ansonsten war das ein mindless knitting-Projekt zum Lesen nebenher. Unter anderem habe ich den neuen Zafon gelesen - so gut wie "Der Schatten des Windes" ist er nicht, aber das wäre ja auch fast unmöglich für einen einzelnen Autor. Ich glaube, ich habe auch nicht alle Windungen der verwickelten Handlung begriffen. Vielleicht hätte ich nicht dabei stricken sollen.

Donnerstag, 22. Januar 2009

Angefixt

Heute fasse ich mich ganz kurz. Anscheinend haben ein paar liebe Mitmenschen beim Lesen dieser Seite einen Ella-Virus eingefangen und sind halb (oder auch ganz) überzeugt, auch an diesem Rad drehen zu wollen. Jedenfalls bekam ich entsprechende Rückmeldungen. Dann will ich aber auch hier nichts beschönigen und von dem (bisher einzigen mir bekannten) Nachteil dieses Rades berichten: Ich habe heute an den Knien gefroren. Der Spinnflügel rotiert derart schnell, dass ein merkbarer Luftzug entsteht. Im Sommer sicher ganz angenehm, aber nicht im Januar. Ich denke ernsthaft darüber nach, mir ein Spinndeckchen für die Knie zu stricken.

Wollverine war fleißig und hat ratz, fatz die Seidenwolle gezwirnt:



Fertig sind 130 Gramm mit einer Lauflänge von 260 Meter, also 200 Meter pro 100 Gramm (für diese Rechnung habe ich nicht mal den Taschenrechner gebraucht). Die Wolle ist wunderschön, fasst sich herrlich fluffig an und wird sich prima mit Nadelstärke 4 bis 5 stricken lassen. Ich will davon eine Jacke machen, denn Fasern habe ich noch reichlich. Das Milchschaf war wahrscheinlich nicht mehr das Jüngste - die Faser enthält reichlich silbergraue Schlieren. Ein schöner Effekt, finde ich.

Ähm, was ich noch über die Ella loswerden möchte (jetzt werde ich doch etwas ausführlicher), wer noch mitliest, schaut mal hier:



Da ist zu erkennen, dass der Spinnflügel auf der Seite, wo die Häkchen sind, einseitig vertieft ist. Ich hatte die Vertiefung zunächst für einen Fehler im Holz gehalten, dann aber bemerkt, dass auf der gegenüberliegenden Seite an der gleichen Stelle auch so eine Kuhle ist. Beim Spinnen offenbarte sich dann auch der Zweck: Genau durch diese Kuhle geht der Faden. Ein winziges Detail, ich von keinem anderen Spinnrad kenne und das zeigt, wie funktionell und gut durchdacht hier alles ist.

Auch Flora ist zufrieden, ihr Pullover ist fertig:



Reichlich merkwürdig sieht er aus, denn Floras Rücken ist sehr viel breiter als der Bauch. Ich hatte beim Rundstricken 80 Maschen auf den Nadeln und sie im Verhältnis 50 zu 30 aufgeteilt. Dann das übliche Verfahren: Im Raglan hochgestrickt, kurzes Halsbündchen angefügt und die Ärmel diesmal direkt aus den Armausschnittkanten herausgestrickt. Das ist zwar kein schulmäßiges Verfahren, aber in der fusseligen Brazilia sieht eh alles gleich aus. Und Floras Körperbau ist ohnehin so wenig menschlich, dass ein Raglan mit gerade angesetzten Ärmeln nicht weiter auffällt. Was solls, Hauptsache, ihr gefällt der Pulli.
Übrigens habe ich beim Stricken dieses Pullovers ferngesehen. Einen Abend "Angel Heart" (finde ich immer noch klasse) und einen Abend "Ice Harvest" (ich stehe auf John Cusack). Lesen ist beim Stricken mit Brazilia nicht möglich, eine verlorene Masche ist in dem Gefussel absolut nicht wiederzufinden.

Freitag, 16. Januar 2009

Erste Bilanz

Was Wollverine alles gefressen hat seit Weihnachten:

Als erstes 75 Gramm/450 Meter (!) Uru-Roving, ein Rest, der noch von meiner Swanlake-Stola da lag. Gezwirnt mit Maschinenstickgarn aus Viskose.



Als zweites einen Kammzug Fruit Salad, ebenfalls Uru-Roving, gezwirnt mit dünner schwarzer Merino von Schoeller. Hier im Vordergrund zu sehen (den anderen Strang hinten habe ich letztes Jahr auf dem Minstrel gesponnen).



Beide Wollen sind wunderbar weich geworden. Die gelbe will ich mit schwarzen Perlen zu einem Minischal verstricken - für die bunte habe ich auch schon ein Projekt, aber das verrate ich noch nicht.

Zur Zeit macht Wollverine ein Experiment: Braune Milchschafwolle in Rolags, die ich schon länger liegen habe, mit Recycling-Seidenabrissen in allen Farben zusammenkardiert.
Den Faden werde ich noch zwirnen. Das Garn verspricht toll zu werden.



Wenn man bedenkt, dass Wollverine erst an Weihnachten mit der Arbeit begonnen hat und ich Anfang Januar noch eine Woche in Prag war, dies also die Ausbeute von nur 14 Tagen ist (und ich sitze nicht täglich am Spinnrad!), dann kann ich nur sagen: Prima Bilanz! Wollverine darf sich einen rauf setzen!
Ich habe viel Freude an diesem Rad. Ist die Spule noch leer, muss ich vorsichtig treten und die kleine Übersetzung auflegen, denn gerade bei leerer Spule ist Wollverine sehr gefräßig und es kann ihm gar nicht schnell genug gehen. Sind aber erst mal ein paar Meter beisammen, komme ich in einen sehr angenehmen, entspannten Arbeitsrhythmus. Schon mehrmals habe ich mich an diesem Rad in halbe Trance gesponnen. Und plötzlich ist die Faserhand leer und Wollverine ruft: "Mehr, mehr!"
Man merkt, dass ich dieses Rad liebe, nicht wahr?
Für absolute Spinnanfänger würde ich es nicht empfehlen - das tut auch die Drechslerei Walther nicht; es ist als Spinnrad für Fortgeschrittene gelistet. Aber ein Spinncrack mit zwanzig Kilo Wollerfahrung muss man auch wieder nicht sein, um erfolgreich an diesem Rad zu drehen. Wie heißt es so schön im Strickforum: Ratet mal, woher ich das weiß. ;-)


Die Noro-Baustelle

Hier bin ich weniger begeistert ... Der Farbverlauf ist zwar schön, aber zu bunt für mich. Wahrscheinlich trete ich diese Weste, wenn sie fertig ist, an meine große Tochter ab.



Fürs Protokoll: Dieses Teil ist auf der Maschine gestrickt, und zwar mit Maschenweite 9. Ein Vergnügen war das nicht gerade. Obwohl die Wolle wenig Bausch hat, ist sie furchtbar hakelig. Beim Umspulen auf dem Wollwickler kommen ständig Knoten und Schlaufen mit und bei Stricken dann noch einmal. Ich habe die meiste Zeit im Stehen gestrickt, damit ich die Wolle schnell entwirren konnte.
200 Gramm müssten genau reichen für die Weste; das erste Knäuel ist beinahe komplett verstrickt. Theoretisch könnte man eigentlich noch Ärmel ansetzen, am besten aus feiner schwarzer Wolle. Erst mal fertigstricken, zusammennähen und entscheiden, für wen dieses bunte Teil denn nun ist.
Für diese Dame hier -



- wird's jedenfalls zu groß. Das ist mein derzeit noch laufender Strickauftrag: Flora braucht einen Pullover. Ich habe sie nur diese Woche zu Gast, spätestens Montag will ihre Besitzerin sie mitnehmen - und zwar hoffentlich mit Pullover. Ich habe einen Restknäuel bunte Brazilia, vielleicht nehme ich die. Irgendwie muss das Zeug ja mal weg - ich bin kein Brazilia-Fan.

Montag, 12. Januar 2009

Rote Liste

Eine immer seltener werdende Spezies ist der gut sortierte und fachmännisch geleitete Woll-Laden. Bei uns in Osthessen scheint er so gut wie ausgestorben zu sein; sieht man mal von ein paar mickrigen Wolleckchen ab, in deren Regalen sich graue Sockenwolle und grelle Riesenpolyknäuel langweilen.
Vor einer Woche in Mainz bin ich aber über eines der besser ausgestatteten Exemplare dieser bedrohten Art gestolpert und möchte meiner Freude hier Ausdruck geben: Es gab dort Dinge, die ich bisher nur im Internet gesehen habe, zum Beispiel Knitpicks (musste ich bisher immer bestellen) und Noro (kenne ich nur vom Bildschirm), sowie noch vieles andere, was ich aus Zeitmangel nicht genauer sichten konnte. Aber dieser Laden sieht mich bestimmt wieder.
Gefunden habe ich ihn ganz zufällig - beim Weg aus dem Parkhaus im Karstadt. Ich kenne mich in Mainz nicht so gut aus, sonst würde ich gern genauere Angaben machen. Immerhin habe ich inzwischen eine HP gefunden, wo alles Nötige nachzulesen ist, nämlich hier.
Leute, unterstützt die kreativen und reich bestückten Wollecken!
Ich habe zum Beispiel Noro gekauft, obwohl ich ja *hüstel hüstel*, nein, WEIL ich ja ÜBERHAUPT keine Wolle im Haus habe, das weiß jeder, ich erzähle es ja dauernd, ich habe ABSOLUT KEINE Wolle daheim, nicht ein Fitzelchen, ich brauchte UNBEDINGT Wolle!



Was ich damit mache, weiß ich noch gar nicht recht - wahrscheinlich werde ich mal wieder Schulz-Patches stricken; oder, wenn die Farbfelder groß genug sind, einfach eine Weste. Ich hab ja zwei genau gleiche Knäuel, kann also in zwei Teilen auf der Maschine stricken. Es ist Sockenwolle, aber der Farbverlauf ist mir zu schade, in den Schuhen zu verschwinden. Und aus dem Einzelknäuel in ebenso frischen, aber zu den beiden anderen nicht passenden Farben stricken wir halt ein Tuch. Bei Ravelry gibt es schöne zum Abgucken. Schließlich habe ich noch gar kein ... noch kein einziges ... Rest geschenkt.

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Wollverine

Das ist kein falsch geschriebener X-Man, sondern mein Christkindle - ein Schnellspinnrad Ella aus der Tischlerei Thomas Walther, von der ich damals auch meine Trommelkarde gekauft habe. Dieses Rad hier ist wirklich was Besonderes: Es ist turboschnell und trotzdem dank der Bauweise mit zwei Schwungrädern sehr klein und kompakt. Damit komplettiert es meine Herde perfekt, denn ich möchte kein großes Rad mehr; wohl aber ein schnelles.



Die Ella wird auf der Homepage der Tischlerei Walther ausdrücklich als Rad für fortgeschrittene Spinner angeboten. Deshalb war ich ein bisschen ängstlich, ob ich ihr überhaupt gewachsen bin. Aber dazu bestand gar kein Anlass, wir haben uns sofort gut verstanden. Mein erster Spinnversuch mit einem Rest Uru-Roving ist schon recht gelungen! Der Faden ist superfein; trotz des Tempos, das dieses Rad vorlegt, zieht es nicht übermäßig fest am Faden, so dass ich immer genug Zeit zum gleichmäßigen Ausziehen habe. Fadenrisse hat es nur zwei-, dreimal gegeben, wenn ich so dünn ausgezogen habe, dass man den Faden kaum noch sah.



Das Rad hat zweifädigen Antrieb und Doppeltritt, und - was mir besonders gefällt - es hat Gumminoppen unter den Füßen, so dass ich es auch auf den Fliesenfußboden stellen kann, ohne dass es wegrutscht. Da wir nämlich vor dem Fernseher keinen Teppich haben, musste ich bisher immer einen Vorleger holen, wenn ich mit einem meiner beiden Bockrädchen spinnen und dabei glotzen wollte ...
Schöne und saubere Verarbeitung (mein Rad ist aus gewachster Buche), netter Kontakt (alle Mails wurden freundlich beantwortet) und pünktliche Lieferung muss ich nicht extra betonen, das kennen alle, die schon mal was bei Tom Walther bestellt haben. Und da Weihnachten ist, habe ich noch ein kleines Extra bekommen, nämlich einen Satz Filznadeln mit Wolle und Anleitung.



Ach ja, das zwischen den Tritten ist der Bär Wollverine. Den habe ich mir kurz vor Weihnachten noch gestrickt, und zwar aus einem Rest selbstgesponnener Wolle vom Schaf Joan. Er wird mein neues Rad bewachen, das nun auch "Wollverine" heißt, weil es die Wolle nur so in sich hineinschluckt - wie ein Wolf eben.

Montag, 17. November 2008

Mein Abschied von Halli-Galli ...

... steht unmittelbar bevor. Übermorgen gehe ich in die Klinik und werde, wenn mein Gallenstein und ich in Frieden auseinanderkommen, schon in einer knappen Woche wieder zu Hause sein.
Unpetinkt vorher fertigstellen wollte ich noch die Mystery-Stola Winterhauch. Und es ist geglückt. Here we are! Die Stola ist über 2 Meter lang, 65 cm breit, gestrickt aus 400 Gramm Sockenwolle. Wie viele Perlen - Wachsperlen in Blau- und Lilatönen von Buttinette - in der Stola stecken, weiß ich nicht genau, aber es dürften am ersten Tausend nicht viel fehlen.
Das Foto bringt die Pracht leider überhaupt nicht richtig zur Geltung ... Besonders das Farbenspiel der Perlen ist herrlich!


Design: BriNa

Da kann man sich richtig reinwickeln. Einen herzlichen Dank an die Designerinnen Brigitte und Nadja, die die Anleitung kostenlos zum Download bereitstellten. Das Stricken hat großen Spaß gemacht; ich habe zum ersten Mal Perlen verstrickt (und bin froh, dass ich mich dazu entschlossen habe, sie sind in dieser Stola wichtig).



Von der Spinnfront gibt es leider keinen besonderen Erfolg. Oder könnte das hier was werden? Ich weiß noch nicht ...



Das ist Uru-Roving von Woolina, sehr fein gesponnen auf meinem Minstrel und dann auf der Delfina mit hell-cremefarbenem Alpaka verzwirnt. Auch das Alpaka ist selbstgesponnen. Es stammt von dem Vogelsberger Alpakafarmer, der unserer Spinngruppe mehrere Säcke voll geschenkt hat. Dieses hier ist vom Alpaka Resi.



Nun ja, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul und einem geschenkten Alpaka nicht allzu genau in die Wolle, sondern man übersieht all den Staub und Spreukram, der in den Fasern sitzt. Beim Kardieren staubt es, beim Spinnen staubt es ernorm und sogar beim Zwirnen fliegt der Staub umher. Die Faser ist aber ein Traum, so weich wie Watte, und im richtig laaaaaangen Auszug wunderbar zu spinnen. Den Dreck kriegen wir hoffentlich auch noch raus. Ich habe die Faser ja nicht gewaschen, weil sie so weich und flaumleicht ist, dass ich fürchtete, nachher nur noch Flusen zu haben.

Ich will einstweilen nur 100 Gramm Lila mit Resi zwirnen und dann erst mal die Lauflänge und das Gewicht prüfen. Da Alpaka so gut wie nichts wiegt, dürfte die Lauflänge enorm ausfallen. Wahrscheinlich werde ich das restliche Lila dann als Single spinnen und aus dem Ganzen einen schönen Pulli machen. Irgendwann. Erst mal ist Halli-Galli an der Reihe. Ich habe auch eine Handarbeit zum Mitnehmen in die Klinik bereitliegen, den Holly-Berries-Schal, der schon lange fertiggestellt werden möchte.


Nachtrag:

Ich melde mich bis auf weiteres ab.
Hier kommentiert zwar keiner, aber ich sehe, dass allerhand liebe Leutchen mitlesen, deshalb deaktiviere ich sicherheitshalber die Kommentare. Bis bald!
schmollfisch Anna

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