Sonntag, 9. Dezember 2007

Der unmögliche Strickschal

Mein Möbiusschal ist fertig geworden. Das selbstgesponnene Garn, 2fach gezwirnt aus braunem Alpaka und weißen Blue Faced Leicester, Lauflänge 330 Meter, ist beinahe komplett aufgebraucht.
Gestrickt habe ich mit Nadelstärke 4 und insgesamt 380 Maschen - 190 angeschlagen und weitere 190 unter dem Anschlag herausgestrickt. (Ich habe das schon mal hier erklärt und auf Kerstins sehr informative Anleitung verwiesen.)



Schwierig war für mich, die Länge auszurechnen. Wie lang darf und soll ein Möbis eigentlich sein? In einem der Stricktagebücher im Stricknetz - ich glaube, es war das von Michaela - habe ich mal einen Möbius gesehen, der zweimal um den Körper gewickelt war, einmal um Schultern und Brust, dann vorne verkreuzt und noch einmal hinten um die Taille gelegt. Wie ein Seelenwärmerchen. Das sah (jedenfalls von vorne) toll aus. Wenn man die Figur dazu hat. Für mich ist's wohl eher nicht das Richtige ...
Also dachte ich mir einen Schal, der gerade so lang ist, dass ich ihn cape-artig über die Schultern hinunterziehen kann, ohne dass er dann vorne noch lang herunterbaumelt.
Leider ist dann genau das herausgekommen. Entweder hing er vorne oder er hing hinten. Aber ich habe auch extrem locker abgekettet. Dazu habe ich übrigens eine Abkettmethode benutzt, die ich aus der Anleitung zum Icarus-Shawl gelernt habe: Zwei Maschen links stricken, auf die linke Nadel zurücklegen, links zusammenstricken. Die nächste Masche links stricken, wieder beide Maschen (die neue und die vorige) auf die linke Nadel zurück, links zusammenstricken und so weiter.
Das ergibt einen schön elastischen Rand, aber bei mir war er nachher zu locker und der ganze Möbius zu lang. Der ehrenwerte Mr. Ribbel schaute herein - mit anderen Worten, ich musste die Abkettreihe komplett aufmachen.
Heute vormittag habe ich nun neu abgekettet und jetzt stimmt es. Der Schal ist lang genug, um auch als Taschenschal bzw. Muffschal zum Händewärmen zu dienen.



Das war wieder mal ein Projekt zum Lesen während des Strickens. Ich habe Donna Tartts zweiten Roman "Der kleine Freund" gelesen - bin eine der wenigen, die das Buch wirklich ausgelesen haben, wenn man den Amazon-Kritiken Glauben schenken mag, und der Schluss hat mich für die Längen in der Mitte entschädigt. Erschütternd, bizarr ... ich habe ein paar Tage gebraucht, wieder daraus "aufzutauchen".
Danach habe ich zur Erholung Sabine Thieslers Zweitling "Hexenkind" gelesen und war erstaunt, wie platt und uninspiriert dieses Buch, verglichen mit Donna Tartt, daherkommt. Dabei sind Sabine Thieslers Krimis wirklich nicht schlecht, wenn auch "Hexenkind" nach meinem Gefühl wesentlich weniger interessant und bildhaft geschrieben ist als der Erstling "Der Kindersammler".
Das zur Stricklektüre. Und nun kehre ich wieder an die Strickmaschine zurück. Da habe ich nämlich ein ganz besonderes Bonbon drauf. Ich freue mich schon ...

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