Ein paar Nachträge

Als Nachtrag zum letzten Eintrag hier zunächst die Hirni-Stulpen, fertig gestrickt mit dem Muster am rechten Platz, nämlich einem vollständigen Muster vorne und einem vollständigen Muster hinten:




And now to something completely different ...


... nämlich zu einem mehrfach begonnenen, verworfenen oder umgestellten Projekt. Angefangen hat es mit einer Wolle, die ich in der mittlerweile leider geschlossenen Filzwerkstatt in Bodenheim gekauft habe. Versponnen sah sie so aus:



Die Wolle ist navajogezwirnt, ich hatte ungefähr 600 Gramm davon, alles so überschlägig für Nadelstärke 4 oder 4,5. Ich hatte zunächst vor, mir eine Jacke im Modularstrick zu machen nach einer Vorlage von Drops. Ein großes Quadrat war gestrickt, dann verlor ich die Lust, außerdem kam mir just zu dieser Zeit die Herbst-Knitty in den Weg mit dem Modell Agata von Leah Chapman, das speziell für Farbverlaufswolle konzipiert ist. Das Prinzip, wie diese Jacke zusammengesetzt ist, sprach mich sofort an und ich ribbelte mein Drops-Quadrat auf und strickte statt dessen ein Agata-Mittelpanel. Allerdings musste ich den Entwurf ein wenig ändern. Ich bin nun mal eher klein und auch nicht mehr die Schlankste, wahrscheinlich würde ich mit einem Teil in ausgeprägtem Boxy-Schnitt wie ein Karton mit Beinen aussehen. Ich habe also kurzerhand an das Mittelpanel nicht, wie vorgesehen, zwei weitere breite Panels angestrickt, sondern jeweils ein schmales mit Godets aus verkürzten Reihen. Das ist übrigens auf dem Mittelstricker geschehen. Daher ging die Arbeit an dieser Weste recht flott voran.



Auf dem Bild ist (im rechten Teil) gut zu sehen, dass beidseitig des Armausschnitts je ein Keil eingestrickt ist. Die Ärmel habe ich weggelassen, da ich ohnehin mehr Westen als Jacken trage, und stattdessen an der Unterkante noch eine breite Blende angestrickt, damit das Ganze besser fällt.


Design: Leah Chapman

Tragebild habe ich leider keines (kommt vielleicht noch), aber die Weste passt ausgezeichnet und steht mir sogar. Die Vorderkante war wegen der Kraus-rechts-Blende ein wenig labberig ausgefallen, deshalb habe ich noch eine Reihe Krebsmaschen angestrickt. Ursprünglich waren drei Knopflöcher vorgesehen, aber da das oberste gerade an der umfangreichsten Stelle der Brust saß und ich einen entsprechenden Knopf ohnehin nie geschlossen hätte, habe ich es nachträglich zugenäht. Die beiden Perlmuttknöpfe sind dafür riesengroß und farblich genau passend.


Und das ungeliebte Urlaubsprojekt ...


Wieder mal war ich im Oktober mit dem Wohnmobil in Kroatien und hatte mir diesmal zum Stricken mal wieder eine Sockenvorlage mitgenommen, und zwar aus dem Buch "Twist-Socken stricken" (nein, ich verlinke kein Amazon, mach ich net und fertig!). Die Socken, die ich zu stricken plante, haben den Namen "Auf den Wellen" und sind als relativ einfach bezeichnet. Dass ich trotzdem meine liebe Not hatte, lag bestimmt nicht nur an der Anleitung; mir sind die verkürzten Reihen einfach noch nicht so vertraut und die dauernden Richtungswechsel auf einem Nadelspiel können auch recht verwirrend sein - aber so richtig prickelnd ist die Anleitung auch nicht gerade geschrieben. Ich habe mehrfach ribbeln müssen, weil ich einfach nicht verstand, was gemeint war. Jetzt sind die Socken fertig, sehen auch toll aus, aber dass sie für Größe 38/39 passend sein sollen, kann ich nicht bestätigen. Ich trage Größe 39 und obwohl ich bewusst fest gestrickt habe, sind die Socken eher weit ausgefallen.


Design: Ulrike Brüggemann

Interessant ist auch der Wollverbrauch. Das Knäuel blaue Wolle ist beinahe alle, und wenn ich Socken für mich stricke, bleibt normal eigentlich immer ein größerer Rest. Aber ich will nicht meckern. Die Socken sind wirklich nett.


Und zum Thema Anleitungen noch ...


... die "Allure" aus der Verena Herbst 2013. Overkneestrümpfe, die ich meiner jüngeren Tochter schenken wollte. Das ist nun eine krass danebengegangene Anleitung, die man allenfalls damit entschuldigen könnte, dass Strickerinnen im Besitz eines Hirns dieses vor dem Stricken einschalten und während des Durchlesens der Anleitung eingeschaltet lassen sollten. Die Strümpfe sehen an der Außenseite des Beins jeweils einen Lochmusterstreifen vor, außerdem sind an der Wade Abnahmen zu stricken, damit das Ganze sich gut ums Bein schließt.



Wer sein Hirn betriebsbereit hat, weiß natürlich, dass man bei einem solchen Design nicht beide Strümpfe gleich zu stricken hat, sondern gegengleich. Sonst ist bei einem Strumpf entweder die Lochmusterreihe innen am Bein, oder die Abnahmen für den Zwickel sind vorne statt hinten. Die Strickerin mit dem Hirn auf Sparflamme richtet sich nach der Anleitung, in der trocken steht "einen zweiten Strumpf ebenso stricken" und strickt zwei gleiche Strümpfe, bis sie am Knöchel angelangt ist und langsam merkt, dass da etwas nicht so ganz stimmt. Dann flucht die Strickerin kräftig, ribbelt bis zu den Abnahmen und machts noch einmal, und diesmal richtig. Leider gibt es auch zu den Strümpfen kein richtiges Tragefoto. Die Empfängerin ist nicht mehr so oft zu Hause, aber die Strümpfe werden jedenfalls getragen.

Wohnsitze





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