"Wie denn bloß" Teil II

Endlich fertig geworden ist die neue Jacke aus dem Glitzervlies von der Wollwaschfee, das mir meine Töchter zu Weihnachten geschenkt haben. Beim Zwirnen habe ich noch mal ziemlich experimentiert. Anfangs wollte ich die Wolle nämlich gern einfädig verarbeiten und hatte einen kleinen Strang einfädige Wolle fertig . Der schien mir dann aber nicht stabil genug; ich habe die übrige Faser also dünner gesponnen und mit lila Merino von der Kone gezwirnt. Nun lag da noch der kleine Strang und da ich bei 200 Gramm Material auf kein Fäserchen verzichten kann, wenn ich mir eine Jacke stricken will, habe ich diesen kleinen Strang auch noch gezwirnt - mit rotem Glitzergarn.
In einem meiner Sabrina-Hefte fand ich eine halbwegs passende Vorlage, einen ärmellosen Pullunder, teils glatt, teils in Lochmuster gestrickt und mit einer breiten Saumblende in einem "Webmuster", so lautete die Bezeichnung. Ich habe erst mal diese Saumblende nachgestrickt, und zwar von Hand mit einem farblich passenden Baumwoll-Viskosegemisch, das in meiner Grabbelkiste lag. (Als meine Töchter klein waren, habe ich ihnen hin und wieder Bilderpullis gestrickt - aus dieser Zeit habe ich noch einige effektvolle Garne in 1 bis 2 Knäuel-Mengen.)
Die 7 cm breite Saumblende habe ich dann an die Maschine gehängt und mit einer Lochmusterkarte losgestrickt. Und so sah das Ergebnis aus:



Da die Webmusterborte dazu neigt, in die Breite zu gehen, wölbte sich das Saumteil schößchenartig nach oben. Ich hielt das für einen ganz pfiffigen Effekt, bis die Jacke fertig war und ich sie anzog. Nee, das war es nicht wirklich. Überhaupt nicht :-(

In einer einzigen Abendsitzung (wir haben uns eine Neuverfilmung von "Die Körperfresser kommen" mit Nicole Kidman angeguckt) habe ich die Borte abgetrennt, die Maschen gefangen und von oben nach unten eine neue Borte in einem passenden Lochmuster angestrickt. Jetzt sieht es wirklich viel besser aus. So richtig zufrieden bin ich nicht. Aber das liegt nicht an der Jacke selbst, sondern daran, dass sie mir nicht wirklich steht. Wurscht. Ich trage sie trotzdem.



Am besten gefällt mir der Ausschnitt. Nachdem ich lange Zeit nur V-Ausschnitte gestrickt habe in der Annahme, die stehen mir am besten, ist dieser viereckige mal eine schöne Abwechslung. Den werde ich sicher noch öfter stricken, zumal die Maschenaufnahme für das Bündchen einfach und sauber geht, die Kanten sind ja alle gerade, es gibt keine verkürzten Reihen.
Der untere Teil der Ärmel ist aus der Wolle vom "kleinen Strang", also der mit roten Glitzergarn verzwirnten. Auch dieser Effekt gefällt mir gut.
Für Ravelry heißt die Jacke auf Vorschlag meiner Tochter "Lilac Jacket".
Übrigens habe ich während des Strickens die H-moll-Messe von Bach gehört. Das passt, Lila ist ja sozusagen eine katholische Farbe. Ein wenig Pat Metheny auch, aber die CD, die ich da gerade hatte, ist nicht seine beste.

Auf ein Neues ...

Ich konnte es nicht lassen, Joanwolle in diesem knalligen Orange anzustricken. (Das Foto ist mit Blitz gemacht; in Wirklichkeit ist das Orange heller und leuchtender.) Das Muster - auch auf Vorschlag meiner Tochter - zur Farbe passend: Candle Flame.



Es soll eine kleine Weste werden, aber ich bin nicht sicher, ob die Wolle reicht. Es sind nur etwa 200 Gramm, wieder mit Konenwolle gezwirnt und mit Nadelstärke 4 gestrickt. Wahrscheinlich muss ich nachfärben, aber Farbe ist noch da. Nur werde ich diesmal die Wolle vor dem Färben kardieren.

An der Tücherfront erwartet mich als Nächstes definitiv dies hier - klickt mal -: Japanese Feather And Fan Shawl.
Es gibt so viele herrliche Tücheranleitungen im Netz und in den bekannten Lace-Büchern, dass frau sich schon gut überlegen muss, was sie strickt, zumal die Kommode schon überquillt. Dieses hier ist fällig. Ich habe es über Ravelry gefunden - available for free! Leider liegen die Strickschriften als Excel-Listen vor. Ich hoffe, ich kriege das ausgedruckt. Uruwolle von Emi habe ich noch liegen - in Grün mit etwas Blassgelb. Und ein grünes Tuch fehlt mir noch. Eines in Grün mit Blassgelb.

Wohnsitze





annarinnschad [at] gmx [dot] de

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