Montag, 10. Oktober 2016

Nähprotokoll

Bei meiner neuesten Näharbeit habe ich zum ersten Mal meinen Zeitaufwand gemessen.

Ich habe mir ein weiteres langes Flatterhemd nach diesem Muster genäht. Den Schnitt hatte ich bereits und als ich anfing, auf die Uhr zu sehen, hatte ich die Leibteile auch schon auf dem Stoff angeordnet und ausgeschnitten. Aber danach habe ich genau aufgepasst. Das sind die einzelnen Etappen:

Eine Stunde: Stoff und Papierschnitt trennen, Markierungen anbringen (bei einem so großzügigen Schnitt brauche ich nur welche zum Ärmeleinsetzen und für die Taschen). Kanten versäubern. Schulternähte schließen.
Ärmelnähte schließen, Ärmel säumen. (Ist eine alberne Reihenfolge, ich weiß, aber ich dachte, das mach ich noch schnell, ehe ich wieder von der Maschine weg muss.)

30 Minuten: Kragen, Kragensteg und Taschen zuschneiden. Auf ein Kragen- und ein Kragenstegteil Einlage bügeln.

Eine Stunde: Die Taschen (es sind Nahttaschen) einnähen, versäubern, Seitennähte schließen, absteppen etc., Taschenbeutel mit Reihfaden an die Vorderteile heften (wird später festgenäht).

45 Minuten: Auf die Vorderteilkanten Einlage bügeln. Kragen nähen und bügeln, Kragen an den Halsausschnitt nähen (Kragen mit Steg ist knifflig - ich hätte gedacht, dass es länger dauert!).

20 Minuten: Krageninnenteil von Hand an die Leibteile säumen.

15 Minuten: Saum einbügeln und steppen, Knopflochleiste einbügeln und steppen, Knöpfe probeweise anordnen, Knopflöcher markieren.

30 Minuten: 8 Knopflöcher nähen und öffnen. Ärmel einsetzen.

Eine Stunde: Anprobieren und feststellen, dass Ärmelriegel mit Knöpfen (zum Festknöpfen der hochgekrempelten Ärmel) nett aussehen würden, zumal ich von den gepunkteten Knöpfen noch ein paar habe. Ärmelriegel samt Knopflöchern nähen.
Stoffreste angucken und feststellen, dass zwei Brusttaschen mit Knöpfen ebenfalls nett aussehen würden, zumal ich von den gepunkteten Knöpfen immer noch welche habe.
Taschen zuschneiden, Knopflöcher, richtige Platzierung an der Schneiderpuppe probieren (bei mir ein weng abwärts verlegt; bei meiner kurzen "Taille" ist alles günstig, was optisch nach unten zieht), Taschen aufsetzen. Nahttaschen ebenfalls endlich an den Vorderteilen festnähen, Reihgarn rausziehen.

Zum guten Schluss sind nun zwölf Knöpfe anzunähen, davon zwei mit Gegenknopf (Brusttaschen) und zwei mit Ärmelriegel als Gegenstück. Das machte ich mit Muße vor dem Fernseher.

Von der Knopfannäherei abgesehen, komme ich auf überschlägig fünfeinhalb Stunden. Ich hätte mit mehr gerechnet. Vor allem ist mir aufgefallen, dass die Arbeiten, die ich für die aufwendigsten gehalten habe (Kragen und Knopflöcher) gar nicht so sehr langwierig sind. Mir schienen sie nur so, weil sie am meisten Konzentration verlangen. Gerade bei den Knopflöchern muss ich, obwohl ich sicher schon weit über tausend genäht habe, immer noch gut aufpassen, damit sie genau an die richtige Stelle kommen.

Ach ja, der Stoffverbrauch: Ich brauchte knapp zweimal die Länge; ein wenig konnte ich die Teile ineinander schieben. Der Stoff war ein Rest, wahrscheinlich ungefähr ein Meter siebzig. Der Schnitt ist aus der Fashion Style 3/2016 und sieht keine Brusttaschen, dafür aber noch aufgesetzte Taschen hinten vor - die habe ich weggelassen.



Wer der Meinung ist, dass das Teil völlig formlos runterhängt, hat zweifellos recht. Mir ist es auch bei weitem zu groß. Aber es gibt Situationen, wo ich genau so etwas brauche: wenn ich nämlich bei sehr heißem Wetter unterwegs bin (bin ich demnächst wieder) und unbedingt etwas zum Drübertragen dabei haben muss, wenn ich mich nicht im bloßen Trägerhemdchen und Shorts zeigen möchte. Locker und luftig muss es sein - deshalb die Größe. Ich habe mir zu diesem Zweck schon zwei abgelegte Leinenhemden vom Herrn Schmollfisch geklaut, aber die sind mir farblich zu langweilig. Damit das Ganze doch noch etwas Fasson bekommt (und weil ich immer noch Knöpfe hatte), habe ich zu guter Letzt hinten noch einen kleinen Tunneldurchzug eingearbeitet - auch diesen nicht in Taillenhöhe, sondern etwas nach unten verschoben.





Und nun zu was ganz anderem:

Exklusives Design

Ein besonderes Geschenk wurde mir in den letzten Wochen gemacht. (Ich habe natürlich dafür bezahlt, sehe es aber trotzdem als Geschenk an.)



Das ist die ziemlich armselige Zeichnung eines Halsbands, das ich gern gehabt hätte. Es stellt unser Sonnensystem dar. Links ist die Sonne zu sehen, dann folgt in korrekter Reihenfolge Merkur, Venus, Erde (mit winzigem Mond), Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto (obwohl Pluto neuerdings eigentlich nicht mehr dazugehört).

Die Farbvorstellungen, die ich mit den Planeten verbinde, konnte ich in der Zeichnung natürlich nicht genau wiedergeben. Aber trotzdem hat die Schmuckdesignerin meines Vertrauens, die liebe Martina, aus diesem vagen Entwurf eine wunderschöne Kette gemacht (wobei der Erdmond unter den Tisch gefallen ist - sonst wäre die Kette zu lang geworden). Und dazu noch die genau passenden Ohrringe.



Ist das nicht herrlich? Das Ensemble ist nichts für alle Tage, aber ich trage es immer, wenn ich mich besonders schmücken möchte. Ich mag alle Schmuckstücke, die Martina im Lauf der Zeit für mich gemacht hat, aber diese Kette ist die Krönung von allem.

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Neues Konzept ...

Ich hatte mich halb und halb entschlossen, diesen Blog zu schließen. Mein anderer, der Schreibblog, ist ja schon seit Jahren zu und auch in diesem schreibe ich anscheinend immer seltener; ob überhaupt jemand darin liest, weiß ich auch nicht und kann es nicht mal mehr nachprüfen, weil mein Blogcounter deaktiviert wurde und ich wenig Lust verspüre, mir einen neuen zu suchen. Ich hatte sogar die Meldung "Geschlossen" schon online.

Dass ich nun doch wieder öffne und sogar entschieden habe, dass ich öfter hier schreiben muss, sehr viel öfter sogar, liegt daran, dass ich mein Blog in Zukunft anders nutzen möchte. Ich habe hier ein schönes Ausstellungsfenster, aber es ist eigentlich überflüssig, weil ich mein Zeug bei Ravelry ausstelle. Die paar Sachen, die dort nicht hingehören, Genähtes und anderweitig Geselbertes, könnte ich genauso gut auf Facebook präsentieren, wenn ich unbedingt will. Was ich aber andererseits brauche, ist ein persönliches Fenster, eine Art Motivationsthread.

In den letzten Wochen habe ich mehrfach Wolle umgeschichtet, auf der Suche nach bestimmten Garnen und Resten, weil ich ich ein paar Sachen für das Wanderpaket machen wollte. Nicht nur Wollstränge und eine fast unübersehbare Menge Fasern liegen in Kisten und Körben, ich habe auch Unmengen von Stoff, Knöpfen, Borten und Färbemittel; ich habe Unmengen von Anleitungsbüchern und jedes erdenkliche Arbeitsgerät, das ich für meine Pläne brauche. Und ich habe auch die Zeit. Was ich anscheinend nicht habe, ist ein vernünftiger Plan, oder warum habe ich heute schon wieder Wolle gekauft? Tja!

Andere Frauen in meiner Situation - ich sehe das oft - fangen dann an zu verkaufen, zu "destashen" oder gegen anderes zu tauschen. Der Nutzen solcher Maßnahmen ist zweifelhaft, weil es meistens darauf hinausläuft, dass man nicht weniger Material hat, bloß anderes. Und der bloße Austausch der Materials ist ja keine Lösung, das gleicht dem berühmten Umschichten der Aktenberge in den Ämtern. Alles, was ich gebunkert habe, ist irgendwann mal ein neuer Schatz gewesen. Und für beinahe alles habe ich irgendeinen Plan, eine Vorstellung, was ich damit machen möchte - zumindest gilt das für die fertigen Garne; die Fasern lasse ich mal außen vor.

Ich werde also hier mein persönliches Notizbuch anlegen - offline mag ich es nicht schalten; ich habe ja keine Geheimnisse drin und die Verlinkungen zu Ravelry erleichtern auch ein wenig die Suche, wenn ich etwas nachschlagen muss. Wer vorbeikommt, ist natürlich nach wie vor herzlich willkommen und darf auch gern was dazu schreiben - ich glaube kaum, dass hier mehr Leute vorbeischauen als vielleicht zwei, drei pro Monat, aber aussperren mag ich auch nicht. Ich warne aber: die Beiträge werden in Zukunft wahrscheinlich sehr viel länger werden, weil ich für mich selbst die Arbeitsschritte festhalten möchte. Hier ist kein Ausstellungsfenster mehr, sondern ein Arbeitstagebuch. :o)


Die Kreiselweste

Ich beginne mit einem Projekt, das fertig ist. Und lange hat sich das hingezogen, über Monate! Ich habe unter meinen vielen Vorlagen für Strickspitzen eine, die ich seit Erscheinen des Heftes 1991 nachstricken möchte. In dem Anleitungsheft, einem Sonderheft "Neue Mode Kunststricken", ist kein Designer genannt, aber 2013 erschien die Vorlage erneut in der Anna als Entwurf des berühmten Herbert Niebling. Die Vorlage ist wunderschön, aber ich habe für große runde Tischdecken (um eine solche geht es) keine Verwendung. Irgendwann kam mir die Idee, das Muster als Kreiselweste oder -jacke umzusetzen.
Ich stand vor zwei Problemen. Erstens war mir nicht recht klar, wie groß das Modell wird, wenn ich mit normalen Strickgarn stricke (das Original ist aus Häkelgarn Nr. 60, wird mit Nadeln 2 mm gestrickt und hat einen Durchmesser von 75 cm). Zweitens musste ich irgendwo die Armlöcher anbringen, und zwar möglichst so, dass es nicht nur zum Strickmuster, sondern auch zu meiner Körperform irgendwie passt. Da die Vorlage im Gegensatz zu anderen Kunststrickmustern große rechtsgestrickte Partien enthält, hoffte ich, was die Armlöcher angeht, einfach mal das Beste.
Mir erschien es trotzdem angezeigt, ein billiges Garn zu nehmen (das Material hat tatsächlich unterm Strich ca. 2 Euro gekostet) und ohne allzu große Hoffnung anzufangen.



Die fertige Weste wiegt 240 Gramm und wurde mit Nadel 3 mm gestrickt, Durchmesser 120 cm. Das Einfügen der Armlöcher ist sehr einfach; ich bin durch einen Tipp im Spinnforum darauf gekommen. Mithilfe des Maßbands und einer gut passenden Jacke habe ich ermittelt, wie breit ich den Rücken von Armloch zu Armloch anlegen muss. (Es waren übrigens nur 42 cm - hätte ich bei meinem taillenlosen, alles andere als elfenhaften Rumpf im Leben nicht geglaubt!). Während des Strickens habe ich immer wieder das Strickstück ausgelegt und ausgemessen. Klar ist, dass die Armlöcher in der oberen Hälfte des Kreises sein müssen, sonst hat man nachher Unmengen Material als verwurschtelten "Schalkragen" auf Schultern und Nacken hängen. Da, wo meiner Meinung nach die Armlöcher ungefähr hin müssen, habe ich den Faden abgeschnitten, mit kontrastierendem Faden eine reichliche Anzahl Maschen abgestrickt und mit dem normalen Arbeitsfaden dann wieder angefangen. Den Arbeitsfaden lässt man ein Stückweit hängen. Nach Abschluss der Arbeit kann man, wieder mithilfe einer gut passenden Jacke, die Lage und Größe der Armlöcher genau festlegen. Das mit dem Kontrastfaden gestrickte Stück wird geöffnet, auf die Nadel genommen und gleich mit Maschenstich geschlossen, wo es zu weit ist - dazu dient der hängengelassene Arbeitsfaden. Aus den verbliebenen Maschen kann man dann ein Bündchen herausstricken oder, wenn man Lust, hat, Ärmel - ich hatte keine Lust mehr.

Meine letzte Sorge, dass mir das Teil nämlich einfach nicht steht, hat sich verflüchtigt. Es ist tragbar. Hier ein Selfie aus der Umkleidekabine.



Und so sieht es von hinten aus.



Nach zwei Wochen Hängen auf meiner Schneiderbüste "Brienne" ist das Teil hinten so lang geworden, dass es bis in die Kniekehlen hängt. Aber egal. Ich werde es tragen, wann immer ich Gelegenheit habe. Ich habe auch über eine weitere Kreiselweste oder -jacke nach diesem Prinzip nachgedacht, aber die meisten Vorlagen für Tischdecken oder kreisrunde Tücher sind für meinen Geschmach zu durchbrochen, um als Kleidungsstück dienen zu können. Vielleicht komme ich irgendwann darauf zurück.

So, dass war nun meine erste Notiz ohne Bemühen um Leserlichkeit und knackige Kürze. Als nächstes werde ich ein Nähprojekt dokumentieren, das in der nächsten Woche fertig werden soll, und eine Woll-Tausch-Story.

Sonntag, 24. April 2016

Meine afrikanischen Souvenirs

Im letzten Herbst habe ich mir aus Kapstadt drei Stoffstücke mitgebracht, die für die Gegend charakteristisch sind. Zwei davon habe ich hier schon mal gezeigt (etwas runterscrollen), man nennt diese Stücke "Chitenge" oder "Kitange". Die Afrikanerinnen säumen diese Stoffe nur und tragen sie als Sarong, Schärpe, Kopftuch oder Schürze, wie es sich halt ergibt. Diese Stoffe gab es in dem Laden, in dem ich sie gekauft habe, nur stückweise, nicht vom Ballen - warum auch immer. Das Material ist Baumwolle, die Stoffe sind steif wie Papier (auch nach dem ersten Waschen noch) und typischerweise geht die Färbung durch und durch, die Rückseite unterscheidet sich kaum von der Vorderseite.

Den ersten Kitange-Stoff, den blauen mit den Vögeln, habe ich schon verarbeitet, aber leider im Moment kein Foto der fertigen Näharbeit. Den zweiten habe ich gestern und heute "verschneidert".



Ich wollte dieses gewagte Design unbedingt bis zum letzten Zentimeter ausnutzen und habe deshalb einen sehr langen und bequem weiten Schnitt gewählt - und eigentlich war der Stoff dafür nicht ausreichend. Die Ärmel sind gestückelt, die Taschenbeutel und Halsausschnittbelege sind aus einem anderen Stoff (den sieht man ja nicht) und überall schauen die schwarz-weißen Webkanten heraus, aber letzteres finde ich eigentlich ganz witzig. Von dem Stoff sind nur Zentimeterfetzchen übrig.
Dass die Motive nicht richtig mittig sitzen, ließ sich übrigens nicht vermeiden - die Anordnung auf dem Stoff ist unregelmäßig, und irgendwo hätte es immer "verrutscht" ausgesehen. Der Stoff hat hier noch sehr viel Stand, aber von meiner anderen "Kitange"-Bluse weiß ich, dass er nach ein paar Wäschen weicher wird.

Wesentlich größer war dieses Stoffstück:



Es reichte für ein Oversized-Hemd mit Taschen und Kragen. Das Perlhuhn ist übrigens als Designelement in Südafrika sehr beliebt, man sieht es oft auf Stoffen oder Dekomalereien. Dieser Stoff ist angenehm glatt und fein im Griff. Übrigens habe ich auch den fertig abgeschnitten gekauft - in einem Souvenirladen. Ich habe noch keine Knöpfe, die sollen natürlich optimal passen und deshalb habe ich mir Ethnoknöpfe bestellt, die hoffentlich diese Woche eintreffen. Was da am Hals steckt, ist eine blattförmige Broschennadel.


Und nun noch was Gestricktes, meine Saragossa-Jacke aus selbstgesponnener Wolle.


Design: Rita Taylor

Die Vorlage ist aus einem Knitter-Heft, aber ich musste wegen abweichender Maschenprobe natürlich einiges ändern und die schönen Smokpartien kommen auch nicht richtig zu Geltung in dem ungleichmäßig gesponnenen Garn. Aber ich bin total glücklich damit. Die Kammzüge für diese Jacke bestanden aus BFL, Seide und Bambusfasern, außerdem habe ich noch einen Kammzug unbekannter Herkunft verarbeitet, der mal als Geschenk in einem Wichtelpaket war. Die Jacke ist übersät mit kleinen Abrissen von Recycling-Sariseide. Das Material wirkt sehr kreativ und lebendig. Ich sollte wirklich wieder öfter spinnen ... habe das sehr vernachlässigt in diesem Jahr, aber mit dem Beginn der Terrassensaison werden die Spinnräder wieder mit mir hinausdürfen.

Mittwoch, 2. März 2016

KArL beendet, und noch einiges mehr

Mein letzter Eintrag ist eine Weile her, aber ich habe eine ganze Menge Sachen beenden können (und neue angefangen). Da ist zunächst der St. Brigid in Tochtergröße. Tochtergröße ist normal Größe 34, aber diesen Pullover wollte sie etwas weiter haben - genau 100 cm Brustumfang und mit dem typischen Aranpullover-Schnitt, der Schulterstücke bis hinauf zum Halsausschnitt hat. Ich habe die Originalvorlage etwas ändern müssen, sonst wäre der Pulli zu weit geworden. Er ist jetzt fertig und passt sehr gut:


Design: Alice Starmore

Es ist noch etwas Wolle übrig, ich kann also noch eine passende Mütze dazu stricken, und - wen wundert's - Tochter hat das nächste Strickwerk schon bestellt, nämlich eine Jacke mit Zöpfen und Wollstickerei.

Ebenfalls erfolgreich abgeschlossen wurde meine Pfauentunika:



Ich finde zwar, dass sie toll aussieht, aber irgendwann muss ich mir doch angewöhnen, meine Nähwerke etwas besser zu planen. Das letzte Teil, das ich mir genäht hatte, war trotz sorgfältigen Maßnehmens etwas zu eng. Diese Tunika ist nun erheblich zu weit, was keine Rolle spielt, denn der Stoff fällt sehr schön und ich wollte ja wegen des schönen Musters ein weites Teil haben - aber wenn ich gutsitzende Kleidung schneidern will, komme ich wohl nicht mehr darum herum, die Papierschnittteile extra zu messen bzw. mit meiner Figur abzugleichen. Die Bequemlichkeitszugaben sind bisweilen ausgesprochen kreativ gestaltet und auf das Modellfoto kann man sich offenbar ebensowenig verlassen wie beim Nachstricken von Pullis und Jacken.


Neues von der Klöppelfront

Habe ich hier schon erwähnt, dass ich Anschluss an eine Klöppelgruppe gefunden habe? Ich gehöre dort zu den jüngsten Teilnehmerinnen, das Klöppelküken sozusagen. Leider ist die Leiterin mit meiner Klöppelrolle nicht zufrieden. Ich soll lernen, auf dem Flachkissen zu klöppeln. Dazu hat sie mir eines geliehen, auf dem ich nun fleißig übe.



Die Vorlage ist ein Deckchen aus dem Klöppel-Lehrbuch von Ursula Löhr. Da ich mit stärkerem Garn klöpple, nämlich Häkelbaumwolle Nr.20, habe ich die Vorlage etwas vergrößert. Die Klöppel sind ebenfalls geliehen, aber inzwischen habe ich dank des Angebots einer lieben Mitspinnerin einen netten Fundus an Klöppeln dieser Art.
Da ich natürlich auch ein eigenes Flachkissen haben möchte, habe ich mir eines gebaut. Ich zeige hier mal, wie ich das gemacht habe.

Grundlage ist ein Kistchen, das mein verstorbener Papa gemacht hat. Mein Papa hat eine Zeitlang aus Jux Kistchen gebaut und viele davon habe ich mitgenommen, als ich seinen Haushalt auflösen musste. Dieses Kistchen ist recht gut geeignet: 41 x 41 cm Innenmaß, Höhe etwa 8 cm. Ich habe erstmal kleine Leisten hineingenagelt.



Darauf kommt eine feste Pappe, passend zugeschnitten und auch gleich mit Schlaufe zum Herausnehmen versehen.



Darauf nun die Einlage des eigentlichen Klöppelkissens: eine Hartschaumplatte, ebenfalls passend zugeschnitten. Die Schnittränder sind nicht gerade sauber, aber das ist egal, das Kissen wird ja noch bezogen.



Zwei Schichten Stoff, straffgezogen und rundherum festgetackert - und fertig ist das Klöppelkissen. Man sieht sofort, dass es mir gehört, es ist nämlich ein Hase drauf.



Nachbars Katze kam zur Kontrolle vorbei. (Wie alle Katzen geht sie davon aus, dass alles, was irgendwo steht oder liegt, ihr gehört. Ich räume immer alle Wolle und Klöppel weg, ehe ich sie hereinlasse, aber trotzdem findet sie immer etwas, um dran herumzupfoteln.)

Meine "Klöppelkiste" ist ein bisschen schwer, aber der Hohlraum unter dem Kissen passt doch recht gut, da kann man Schere und ein paar Kleinigkeiten drin unterbringen. Natürlich hätte man das Kissen auch mehrteilig machen können, so dass für größere Klöppelarbeiten "umgesetzt" werden kann. Das werde ich bei Gelegenheit nachholen, es ist noch Hartschaumplatte übrig.

Und ich werde natürlich auch auf der Rolle weiterklöppeln. Das Flachkissen mag praktisch sein, aber ich finde nun mal, dass die Hülsenklöppel schöner in der Hand liegen. Mal schauen, was sich noch ergibt.

Donnerstag, 14. Januar 2016

KAL beendet, KArL begonnen

Meine letzte Meldung ist lange her, was zum Teil daran liegt, dass ich direkt nach Weihnachten einen Computercrash hatte und alles neu aufgesetzt werden musste. Zum Glück war der Freund meiner Großen, der über die Feiertage bei uns weilte, behilflich und konnte meine Daten retten. Was mir fehlt, ist das komplette Adressbuch, aber so nach und nach hoffe ich die wichtigen Adressen wieder zusammenzubringen.

Nun zum Stricken! Ich habe direkt vor Weihnachten das große Brioche-Tuch "Schneeverwehung" beenden können. Hier ist es:


Design: Barbara Laumbacher

Das asymmetrische Tuch lässt sich sehr schön drapieren, ist beidseitig tragbar und fällt durch die Strickart schön elastisch. Allerdings ist es nicht so groß geworden, wie ich mir gewünscht hätte, und vor allem nicht breit genug. Sollte ich es noch einmal stricken, werde ich auf alle Fälle ein paar Änderungen vornehmen - aber so schnell sticke ich das nicht wieder. In Farbe und Muster gefällt es mir supergut und passt, wie man sieht, sowohl zu der Filzjacke als auch zu dem Hut, den ich im vorigen Post gezeigt habe. (Da der Winter bisher ausgefallen ist, habe ich die Kombination bisher nur ein einziges Mal getragen.)

Gleich nach Weihnachten habe ich das nächste Projekt in zweifarbigem Patent begonnen: eine Weste, die ich nahtlos stricken möchte, damit ich sie nach Lust und Laune wenden kann. Leider ist bisher nichts daraus geworden. Ich habe drei- oder viermal geribbelt; entweder gefiel mir das Muster nicht, oder es waren Fehler drin, oder das Ganze war zu weit geplant. Jetzt habe ich die Wolle weggelegt und erst mal etwas Einfacheres begonnen: den St. Brigid-Pullover von Alice Starmore. Einfacher ist das deshalb, weil ich ihn mit sehr wenig Maschen stricke und deshalb nur ein Knotenzopf auf die Leibteile passt.



Ich habe 121 Maschen angeschlagen und erziele mit der Aranwolle und Nadelstärke 4,5 damit eine Breite von 50 cm. Der Pullover ist für meine jüngere Tochter, die zwar Größe 34 trägt, aber einen dicken Oversize-Pullover haben möchte. Ich werde es mir einfach machen: nur viereckige Teile stricken und, wie es auch die Vorlage vorsieht, die Ärmel mit einem schmalen Schulterstück bis zum Halsrand hochstricken - das erspart sowohl Arm- als auch Halsausschnittrundungen. Meine Tochter, die sich die klassische Aran-Machart wünscht, hat diese Form abgenickt. Das wird nun mein KArL fürs Rhönstübchen.
Es geht schnell voran; ich habe bisher an drei Abenden je einen Mustersatz gestrickt (auf dem Foto sind nur zwei zu sehen). Wenn ich in dem Tempo weitermache, bin ich in zwei bis drei Wochen fertig.

Ich möchte zum Abschluss gern noch drei besondere Stoffe zeigen, die ich kürzlich gekauft habe.



Dieser Stoff stammt von einem Online-Versand, der eigentlich hauptsächlich Quilt- und Dekostoffe verschickt. Ich denke aber, der Stoff ist schwer und weich genug, dass ich mir daraus etwas zum Anziehen schneidern kann. Es soll eine ganz einfache Tunika werden, am besten ohne Knopfleiste, damit das schöne Muster nicht zerschnitten wird. Das Päckchen wurde mir aus Hongkong zugeschickt, deshalb habe ich den bunt veerpflasterten Umschlag aus Jux mit ins Bild gelegt.

Diese beiden Stoffe stammen aus Südafrika:



Wie man auf der Banderole sieht, sind die Stücke als "Chitenge" bezeichnet. In den meisten afrikanischen Ländern, in denen sie getragen werden, nennt man sie "Kitanga". Sie sind in einem traditionellen Batikverfahren bedruckt - der Druck ist beidseitig gleich, also quasi durchgehend, ich habe keine Ahnung, wie das technisch gemacht wird. Kitangas werden einfach gesäumt und als Sarong, als Kopftuch oder als Babytragetuch genutzt, oder wofür man sie immer brauchen kann. Die Stoffe sind sicher von guter Qualität, aber auch nach dem Waschen noch so steif wie Papier. Ich möchte gern etwas daraus schneidern, muss aber erst mal sehen, wie ich mit der Größe hinkomme - dass ich in Größe 38 passte und mit entsprechend wenig Stoff auskam, ist schon ein paar Jährchen her.

Montag, 14. Dezember 2015

Vorhang auf für die nächste Fuhre WIPs ...

Die meisten meiner Strickprojekte lege ich erst bei Ravelry an, wenn sie fertig sind oder beinahe fertig. Zur Zeit mache ich aber zwei Ausnahmen. Einmal beginnen wir, das Rhönstübchen bei Ravelry, am 1. Januar des neuen Jahres mit einem KArL. Ja, der heißt wirklich so. Gemeint ist natürlich ein KnitALong, aber bei uns heißt er KArL. Jede strickt was sie möchte. Was ich stricken werde, weiß ich noch nicht, ich schwanke zwischen drei Projekten: einem Schaf, einem Bären und einem Tuch. Aber es ist ja noch Zeit. So jedenfalls sieht der KArL des Rhönstübchens aus:



Außerdem nehme ich an einem weiteren KAL teil, diesmal ohne R. Es geht um ein Tuch, und zwar um genau das Tuch, das mir fehlt: das Schneeverwehungstuch von dibadu. Die Anleitung wird in vier Teilen immer freitags ausgeliefert, am kommenden Freitag wird der letzte Teil bereitgestellt. Das Tuch ist in zweifarbigem Patent gestrickt (Brioche auf Neudeutsch), und deshalb habe ich mich angemeldet und mitgestrickt, obwohl ich solche Mysterys, bei denen man anfangs nicht weiß, was man am Ende bekommt, sonst meide. Mein Start mit Wollmeise und Sockenwolle fiel nicht schön aus, die Sockenwolle war zu dünn und der Rand sah unsauber aus. Jetzt stricke ich mit einer Merinowolle von Teerose, die zwar die gleiche Lauflänge wie Sockenwolle hat, aber irgendwie plustriger ist, sie wirkt fast wie ein Bändchen.


Design: Barbara Laumbacher

Warum gerade dieses Tuch mir fehlt, ist unschwer zu sehen: Ich brauche etwas Passendes zu meinem lila Filzhut! Deshalb werde ich dieses Tuch, das zwei tragbare Seiten hat, wahrscheinlich meistens mit der hellen Seite nach außen tragen. Das Muster hat es in sich, man muss höllisch aufpassen, aber ans Patentstricken habe ich mich inzwischen gewöhnt.


Klöppeldiklöppel

Neues Hobby! Ich habe mich hineingekniet und inzwischen schon ein Stückchen Spitze fabriziert:



Die beiden Grundbewegungen Drehen und Kreuzen sind mir inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen. Man kann sich das angewöhnen wie das Prinzip Gabel links, Messer rechts. Ansonsten habe ich natürlich noch sehr, sehr viel zu lernen und zu üben. Die höheren Klöppelweihen strebe ich aber gar nicht an. Ich plane keine hauchzarten Deckchen, für die ich sowieso keine Verwendung habe, sondern möchte robuste Borten und Blusenkragen, am liebsten aus farbigem Garn. Wahrscheinlich werde ich mich erstmal auf die Häkelbaumwolle einschießen, die liegt bei mir nämlich reichlich herum. Dafür muss ich natürlich alle Klöppelbriefe, die für feine Leinenfäden gedacht sind, erheblich vergrößern, aber das ist mit Scanner und Drucker ja kein Problem.


Nun möchte ich rasch noch zeigen, was ich für das Wanderpaket gemacht hatte, denn inzwischen haben die Teile schon ihre Liebhaber gefunden und es besteht kein Grund mehr zur Geheimhaltung.



Ein kleiner Cowl für den Hals, beidseitig tragbar, am besten im Mantelkragen. Gestrickt aus weicher Sockenwolle.



Handstulpen mit Hasenmotiv, irgendwo bei Pinterest abgekupfert.



Diese Stulpen - ebenfalls nach einem aus den Tiefen des Internets ans Licht gezerrten Muster - kamen nicht ins Wanderpaket, da ich nur zwei Teile dafür brauchte. Ich habe sie dann anderweitig vertauscht und schöne Wolle dafür bekommen. Übrigens habe ich sie zum Großteil in Peru gestrickt.

Es wird Zeit, dass ich meine Wolle aus Peru endlich verstricke. Es ist zum Haareausraufen, wieviel schöne Wolle hier liegt, und statt sie zu stricken, kauf ich neue. Normal is datt nich.

Mittwoch, 25. November 2015

Ich ging mit einem Elefanten ...

... und das ist der Beweis:



Als Erinnerung an diesen schönen Tag habe ich einen Elefantencowl genadelt, der nicht nur elefantös fett ist (da aus dicker Mohairwolle), sondern auch zum Großteil aus Südafrika stammt. Die Wolle kommt nämlich aus der Werkstatt SpinKnits. So habe ich diese Wolle gekauft:



Klar war, dass es etwas für den Hals werden muss, und ich habe mich für den Cowl "Mohair is better" von Cathy Carron entschieden, dabei aber ein paar Kleinigkeiten geändert. Die Wolle an den Bündchen ist von mir gesponnen. Sie hat etwas über Sockenwollstärke und ist mit Perlen verziert. Das untere Bündchen ist nur schmal, und damit es sich nicht so zusammenzieht wie das obere, habe ich beim Abstricken des Mohairs jede dritte Maschen verdoppelt. Da noch Wolle übrig war, habe ich noch ein paar lustige Zöpfchen eingeflochten. Und das ist nun der elefantöse Cowl, der Hals und Nacken wunderbar warm hält.


Design: Cathy Carron

In Arbeit habe ich außerdem noch ein anderes Teil, von dem ich noch nicht recht weiß, ob es nachher wirklich tragbar sein wird. Es geht wieder mal um das Thema Kreiseljacke. Ich habe schon seit Jahren eine Vorlage für ein rundes Tischtuch in Spitzenstrickerei hier liegen, und obwohl ich im Spitzenstricken durchaus zu den Hardcore-Nerds zähle, habe ich diese Vorlage nie nachgestrickt, weil ich keine Verwendung für große Tischdecken in Spitzenstrick habe. Für eine Kreiseljacke ist das Muster aber durchaus geeignet. Ich habe mal mit sehr billigem Konengarn angefangen, von dem ich nicht mal die Zusammensetzung kenne; wahrscheinlch eine Viskose-Baumwollmischung. Das ist die Mitte:



Inzwischen bin ich schon ein gutes Stück weiter, die Armausschnitte sind auch plaziert und wenn ich mich noch ein paar Tage ranhalte, ist der Korpus fertig. Dann muss ich das Ganze behelfsmäßig spannen, die Armlöcher öffnen (sie sind noch provisorisch geschlossen) und wahrscheinlich landet das Ganze dann in der Tonne. Mal schauen.


Neues Hobby

Man hat ja bei weitem noch nicht genug Gefummel und Gepfriemel im Näh- und Strickzimmer, es muss immer noch was Neues ran. Ich habe bei Ebay Kleinanzeigen ein Klöppelset geschossen. Seitdem bemühe ich mich redlich und, wie ich finde, nicht ganz erfolglos. Ein Bändchen mit drei verschiedenen Grundschlägen habe ich schon fertig.



Dass das so unordentlich aussieht, liegt zum Teil daran, dass ich ein nicht gerade gut geeignetes Garn gewählt habe, nämlich Filethäkelgarn Nr.10. Das ist nicht nur zu dick, sondern vor allen Dingen auch zu steif und nicht geschmeidig genug. Inzwischen habe ich einen weit besseren Faden aufgewickelt und hoffe, bald was Gescheites zustande zu bringen. Die Arbeit ist faszinierend - hat was von angewandter Mathematik.


Und zuletzt der Ernst

Man hat mich ja schon im entferntesten Ausland gefragt, ob Ernst bei Facebook sei. Jetzt hat er also dort einen eigenen Account. Er nennt sich Ernst Hase, wohnt in Fulda, ist Rentner von Beruf und nie zur Schule gegangen, hat aber mal in der Medien- und Kommunikationsbranche gearbeitet. Ernst zeigt hin und wieder Fotos von sich selbst, hält losen Kontakt mit seinen Freunden, schwatzt nicht viel und gibt keine politischen Statements ab. Er guckt weder Game of Thrones noch Walking Dead (und hat folglich dazu auch keine Meinung), schickt keine Spielaufforderungen und postet keine Bilder von Katzen oder von seinem Essen. Er setzt keine Links zur Blödzeitung und schimpft nicht über Monsanto oder den Klimawandel; kurz und gut, er nervt nicht. Wer ihn also gern als Facebook-Freund haben möchte, kann ihm eine Anfrage schicken.

Samstag, 26. September 2015

Pimp your Schulz

Vor ungefähr dreißig Jahren, als das Modularstricken das erste Mal in Mode kam, habe ich mir einige solche Teile nach den Mustervorschlägen von Horst Schulz gestrickt - aus Flohmarktgarn meistens, dessen Herkunft ich nicht mehr belegen kann. Damals strickte ich jedenfalls noch vorwiegend mit Baumwolle, und die ist ja oft unverwüstlich. Mein Topflappenpulli sieht noch genauso aus wie damals, und er wurde unzählige Male getragen.



In den letzten zehn bis zwölf Jahren hat der Pulli allerdings meistens im Schrank gelegen - wenn nicht meine große Tochter ihn trug, aber die hat ihn jedenfalls, als sie hier auszog, nicht mitgenommen. Mit ihrem Einverständnis habe ich nun mit dem quasi herrenlosen Pulli ein Experiment gemacht. Ja, auch mit bald 60 Lebensjahren erlebt frau noch Premieren. Ich habe zum ersten Mal ein Strickstück durchgeschnitten. Hintergedanke war, dass der Pulli vielleicht vielseitiger zu tragen ist, wenn er eine Jacke wäre. Wenn es schiefgeht, ist nicht allzuviel kaputt gemacht.

Ich habe während des Arbeitens fleißig fotografiert, um alles schön zeigen zu können. Vielleicht mache ich der einen oder anderen Leserin damit Mut, auch mal zu schnippeln.

Erster Schritt: Mitte markieren und links und rechts der Mitte zwei enge Zickzackraupen mit der Maschine nähen. Ich habe zur Sicherheit dreimal pro Seite genäht; einmal von vorne, dann nochmal von hinten und schließlich nochmal von vorne. Entsprechend dicht sitzen die Stiche.



Zweiter Schritt: Vorsichtig schneiden. Wer eine scharfe Schere hat, ist klar im Vorteil.
Die Kante sieht reichlich "beulig" aus. Das macht aber nichts.



Hätte ich jetzt mit feiner Schurwolle gestrickt, könnte ich aus der Kante Blenden herausstricken. Von der dicken Baumwolle habe ich zwar noch Reste, aber anstricken geht nicht. Ich habe die Kanten mit Stoffblenden versäubert. Zu diesem Zweck habe ich zwei farblich passende Sariborten angesetzt, und zwar erst ganz knappkantig auf die linke Seite (dritter Schritt):



Zu sehen ist hier das Reihgarn. Genäht habe ich mit der Maschine. Und nun der vierte und letzte Schritt: Die Borte nach vorne kippen, kräftig bügeln, damit es einen sauberen Kniff gibt, und von oben gegennähen - wieder mit der Maschine.



Da ich logischerweise keinen Untertritt habe, stoßen die Blenden vorne nur aneinander. Knopfloch ist also nicht möglich. Ich habe feine Schlingen gehäkelt und so untergenäht, dass sich die Knöpfe bequem schließen lassen. Eine Alternative wären goldfarbene Haken, aber die Knöpfe passen so gut, deshalb werde ich sie wohl beibehalten. Schön wäre ein kleiner passender Gegenüber-Knopf. Der wird sich sicher noch finden. Einstweilen habe ich die Jacke schon so getragen, wie sie jetzt ist.

Fertig geworden ist mein Brioche-Loop. Der hochelastische Abkettrand ("genähter Abkettrand") war nochmal eine Herausforderung, aber mit Hängen und Würgen ist er auch geschafft. Hier mein Brioche-Werk, das bei Ravelry "Katalanische Plage" heißt. Das helle Lacegarn ist eine Merino-Seidenmischung (Filisilk)von Angelika Wolf aus Postfeld, das dunkle ist Drachenwolle mit dem poetischen Namen "Der Zeuge".


Design: Nancy Marchant

Und die dunkle Seite - nicht der Macht, sondern des Loops:



Bei einer Strickerei mit zwei Schauseiten denkt die Strickerin natürlich sofort an einen Möbius. Müsste machbar sein. Jetzt gibt es aber erstmal einen breiten Schal und dann sehen wir weiter.

Wohnsitze





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Zum Ausklang ...
Nein, ich habe immer noch nicht vor, das Blöglein zuzumachen,...
schmollfisch - 20. Dez, 01:04
Nicht ganz nach Vorschrift...
Irgendwann - ich glaube, das war noch, als ich in Gießen...
schmollfisch - 1. Jun, 12:25
Uralte Vorlagen
Hatte ich nicht beschlossen, öfter zu bloggen? Leider...
schmollfisch - 5. Mai, 12:37
Tausendmal probiert ...
Manchmal kaufe ich im Überschwang des Augenblicks Wolle,...
schmollfisch - 26. Mär, 14:39

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 15:01

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