Donnerstag, 14. August 2008

Mein Figaro hat mehr Verstand als ich ...

Figaro ist mein Laptop (den Namen hat ihm meine Tochter gegeben). Die meisten Zeit leistet er mir treue Dienste, manchmal verfluche ich ihn, aber Anzeichen kreativer Intelligenz hat er bisher nicht gezeigt. Bis heute! Heute nämlich habe ich in einer Anwandlung metaphysischen Wahnsinns (hatte zuvor in Strindbergs "Inferno" geblättert, vielleicht ist das die Erklärung) bei dem allseits bekannten großen Auktionshaus auf einen Klöppelsack geboten! Und wenn ich auf einen Klöppelsack biete, ist das der endgültige Sieg der Anarchie. Denn bisher habe ich angesichts überquellender Schränke und Schubladen mit Stickereien, Spinnereien, Nähereien, Strickereien, Occhileien, Färbereien, Häkeleien und wer weiß was noch JEDESMAL als mildernden Umstand in Anspruch nehmen können: "Aber Klöppeln fang ich nicht auch noch an!"
Die Weigerung, Klöppeln zu lernen, ist mithin mein letztes Bollwerk gegen das Chaos. Und diesen letzten Rettungsanker hätte ich heute mittag um ein Haar fahrengelassen! Gott sei Dank hatte mein Laptop Figaro mehr Verstand als ich und verweigerte mir in den letzten fünf Minuten vor Ende der Auktion seinen Dienst. Und da ich immer erst in den letzten fünf Minuten biete, war der Zug damit abgefahren und der Klöppelsack wandert woanders hin.
Gott sei Dank!!!
Zu zeigen habe ich immer noch nichts. Ich habe zwei Strickstücke in Arbeit. Das eine ist ein Strickauftrag, den ich zeige, wenn er fertig ist, das andere ein Tuch aus der Wolle, die ich in diesem Beitrag ganz am Ende zeige. Beides ist fast fertig. Das Tuch will ich übrigens Ende August beim Schauspinnen tragen.
Die beiden letzten Strickstücke, die ich vor dem Urlaub gemacht habe, waren Misserfolge, und zwar krasse. Das eine ist eine Tunika aus einer (selbstgesponnenen) Merino-Seide-Mischung, die wunderschön geworden ist; in Barcelona habe ich sie noch getragen, aber mittlerweile hat sie Knielänge erreicht. Na ja, Seide halt. Das Teil ist rundgestrickt und ich muss wohl oder übel von oben her ein ganzes Stück aufribbeln, wenn ich es überhaupt noch mal tragen will.
Das andere Strickstück habe ich noch, als es im Werden war, bei Ravelry unter "Soccer Top" vorgestellt - es ist aus einem rot-gelb-dunkelbraunen Bändchen, passte ganz gut ins damals fußballbestimmte Straßenbild. Aber getragen habe ich es noch kein einziges Mal. Es sieht einfach schrecklich aus, und leider, leider liegt es diesmal wirklich am Material; auch wenn ich es aufribbele, habe ich keinerlei Plan, was ich daraus Schönes machen könnte. Vielleicht eine Tasche für Tochter - oder so 'ne Art Vorleger ... Mein einziger Trost ist, dass das Material billig war - 50 Cent der Strang. Wenn es teuer gewesen wäre, hätte ich das Zeug auch nicht gekauft.
Ich kann nur hoffen, dass wenigstens die beiden Tücher, die ich jetzt in Arbeit habe, schön werden!

Dienstag, 1. Juli 2008

Bin zurück ...

... und habe es noch nicht geschafft, meine zwischenzeitlichen Spinnereien und Strickereien anständig ins Bild zu setzen, aber ein paar Bildchen liegen noch auf Lager:



Das sind selbstgebaute Spindeln. Bis vor kurzem ist es mir nämlich nicht gelungen, Holzrädchen zum Spindelbau zu finden, weder in Baumärkten noch in Bastelläden. Diese Spindeln hier sind reichlich notdürftig aus Möbelbeschlägen gefertigt. Trotzdem drehen sie sehr gut, eine davon hatte ich im Urlaub mit und eine Masse Garn darauf gesponnen.
Auf der Spindel mit dem Ginkgoblatt steht übrigens eine Zeile vom Altmeister Goethe: "Dass ich eins und doppelt bin". Die Zeile stammt aus Goethes Gedicht über den Ginkgobaum und passt, wie ich finde, sehr gut auf Spinnfäden, die ja meistens gezwirnt verarbeitet werden.
Mittlerweile habe ich noch weitere Spindeln gebaut, auch reichlich Wolle gehandspindelt (im Urlaub kam eine Menge zusammen), aber noch keine Bilder davon, die folgen noch. Hier einstweilen noch ein Nachträgelchen, die Waldstola für meine große Tochter. Das Design dieser Stola ist so einfach wie genial: Es ist ein langer Schal, den man mit einer Schmalseite an eine Längsseite knöpfen kann, oder auch einfach nur als Schal umwickeln, wie man mag. Ich habe dieses Design bei einer Lesung aufgeschnappt (bei der Preisverleihung in Michelstadt) und sofort im Hinterkopf notiert. Das Material ist Sockenwolle, gerade mal fünf Knäuel, maschinengestrickt mit einer Lochkarte. Die Borte ist nachträglich von Hand angestrickt.



So etwas will ich natürlich auch noch haben und spinne schon Wolle dafür. Fotos folgen noch.

Sonntag, 22. Juni 2008

Spindelfieber

Angeblich soll man ja, bevor man ans Spinnrad geht, erst mal spindeln. Um Auszug und Drall zu üben. Bei mir ist's umgekehrt gelaufen: Ich begann am Spinnrad, bevor ich je eine Handspindel in der Hand gehabt hatte. Eigentlich wollte ich auch gar nicht spindeln. Nur eine von den Eigenbau-Spindeln von TrashQueen aus dem Spinnforum wollte ich unbedingt. Mehr so als Deko fürs Wohnzimmer.
Nun hat mir TrashQueen diese wunderschöne Fallspindel geschickt.



Und zwar in zerlegtem Zustand, weil ich Banause bis zuletzt nicht wusste, ob ich eine Kopf- oder eine Fußspindel haben wollte. Da Fußspindeln angeblich für Anfänger leichter zu händeln sind, setzte ich mir das Ganze erst mal mit der Spinnwirtel abwärts zusammen. Ich versuchte auch zu spindeln, mit sehr mäßigem Erfolg ...
Aber dann hat meine Tochter mit mir geschimpft - man sieht die Schäfchen ja gar nicht richtig! Entweder zeigten sie nach unten oder wurden durch die aufgewickelte Wolle nach und nach verdeckt. Nicht dass es viel Wolle aufzuwickeln gegeben hätte. Ich wollte ja eigentlich auch gar nicht spindeln, nur mal so ungefähr wissen, wie es geht ...
Für die Optik steckte ich dann also die Spinnwirtel nach oben und schraubte das Häkchen rein, so wie es im Bild zu sehen ist. Und siehe da, auf einmal spindelte das Teil super. Wenn ich gut drauf bin, kann ich mit einer einzigen Drehung die Spindel aus dem Stand auf den Boden sinken lassen. Und ich spinne richtig blasiges, fluffiges, lebendiges Garn. Es geht nicht schnell, aber man spinnt ja nicht, damit es schnell geht; wer schnelles Garn will, geht zu Rödel. Ich will einen sichtbar handgemachten, lebendigen wilden Faden. Und das, was entstanden ist, nenne ich "Wildes Schaf".



Ich kann auch schon dünn und gleichmäßig spindeln, aber die Unregelmäßigkeiten sind Absicht! Es soll eine Mütze werden, für größere Projekte taugt die Handspindelei ohnehin nichts, man bräuchte Ewigkeiten, aber für Mützen und Stulpen ist es eine tolle Methode. Ich habe ein fertig kardiertes Wollvlies von Astrids Schaf Joan benutzt, das noch ungefärbt war; zusammen mit ein paar Fusseln von den Vogelsberger Alpakas - aus den Riesensäcken, die unsere Spinngruppe geschenkt bekommen hat. (Das wird auch noch was geben mit der Alpaka ... ich berichte demnächst!)

Aber zurück zur Spindel: TrashQueen hat die Teile für ihre Spindel für ein paar Groschen im Baumarkt erstanden. Klar, dass ich stehenden Fußes zu Obi stiefelte, um mich nach einem entsprechenden Kit umzusehen. Leider konnte man mir dort nicht wirklich weiterhelfen. Im Bastelladen konnte ich immerhin anschließend folgendes zusammenstoppeln:



Wirklich gut ist diese Spindel nicht. Sie lässt sich zwar super in der Tasche verstauen, aber sie dreht nicht lange genug nach. Ein wenig habe ich darauf gesponnen, es geht auch, aber rein spinntechnisch kein Vergleich mit TrashQueens Schäfchen. Die schneckige Bemalung durch meine Tochter ist allerdings der Hit. Übrigens sind solche Bemalungen kein reiner Selbstzweck. Sie helfen vielmehr dabei, die Richtung einzuhalten. Ich spindele immer in die Richtung, in die die Schnecke kriecht bzw. TrashQueens Schäfchen springen.

Wer aus alledem nun schließt, dass mich der Spindelvirus erwischt hat, der liegt völlig richtig :-) . Meine Spinnräder haben Pause und ich drehe bei jeder Gelegenheit die Spindel. Es geht zwar nicht wirklich gut voran, aber die produzierten Garne sind herrlich kreativ und ich muss ja auch eigentlich nicht so richtig spinnen, da ich einen ganzen Stash zusammengesponnen habe, der erst mal verstrickt sein will. Bis dahin genieße ich das mobile Spinnen - für einen Unruhgeist wie mich ist es ein Genuss, beim Spinnen hin- und hergehen zu können. Zwei weitere Spindeln habe ich schon geordert, erst mal bei Jürgen Schönwolff, dem Wissenschaftler unter den Spinnerten. Bin gespannt, wie ich damit zurechtkomme.

Freitag, 6. Juni 2008

Von der Frau, die keine Tücher mehr stricken wollte

Seit Tagen steht Wollwäsche an. Das Vlies Leine-Schaf, das ich im Januar von meinem Autorenfreund Nikolaus bekommen habe, ist komplett gewaschen und zum Teil auch schon kardiert. Und die Wolle hat tatsächlich den feinen rosigen Ton, der mir in der Beschreibung des Leineschafs im Internet versprochen wurde. Diese Wolle werde ich färben, und zwar mit Luvotex, das mir Emi diese Woche geschickt hat.

Trommelwirbel:



Das habe ich letzte Woche GESCHENKT bekommen, und zwar von der Kollegin einer Freundin, die das Spinnen aufgegeben hat. Es ist feinstes, weiches Babykamel, offenbar gewaschen (es sieht sauber aus) und fast ein ganzes Kilo! Und die Dame wollte nichts dafür haben! Obendrein bekam ich noch einen Sack dunkelbraune Schafwolle, ebenfalls gewaschen - von welcher Art Schaf, konnte ich nicht feststellen, möglicherweise Rhönschaf. Und obendrauf legte mir die nette Dame noch ihre Handspindel, die sie auch nicht mehr braucht.



Unglaublich. Ich war völlig platt über so viel Glück. Nun häuft sich bei mir der Wollvorrat aber derart, dass nichts mehr geht, zumal ich in ein bis zwei Wochen noch drei Kilo "buntes Schaf" erwarte. All das will ja gewaschen, kardiert, gefärbt und versponnen werden. Schweigen wir davon, dass mich die Wäscheberge, die staubigen Fenster und der verkrautete Garten hilfesuchend angucken ...


Und nun das Neueste von der Frau, die keine Lust mehr auf Tücher hat:

Darf ich vorstellen ... Zephyr:


Design: Myrna Stahman

Mein erstes Faroese-Tuch, und ich bin begeistert von dem Tragekomfort. Faroese-Tücher haben eine deutlich herausgestrickte Schulterlinie, die sich etwa so trägt wie eine geschrägte Schulter bei Jacken. Daher übrigens auch die merkwürdig geschweifte Form in den Schemazeichnungen, die ich mir bisher nie so richtig erklären konnte. Die Schulterlinie im Detail:



Gestrickt aus ca. 160 Gramm Blue Faced Leicester, im Kammzug handgefärbt von der lieben Emi. Farblich entspräche das Tuch genau meinen beiden Clematissträuchern vor dem Haus - bis auf das Gelb; man müsste sich also einen Löwenzahn zu Füßen der Clematis denken. Und da mir das zu umständlich ist, nenne ich das Tuch nicht "Clematis und Löwenzahn", sondern nach dem lieben Frühlingswind "Zephyr".
Während des Strickens habe ich mindestens drei Krimis gelesen und einen vierten mit der Randborte begonnen. Dieser vierte ist bemerkenswert, auch (aber nicht nur) weil ich Autor und Verleger persönlich kenne. Näheres dazu im Schmollfischblog, über den Button links (den mit dem Fisch) zu erreichen.
Sollte jemand tatsächlich bis hierher gelesen haben, so darf er oder vielmehr wahrscheinlich sie sich noch mein Mitbringsel vom Lago Maggiore angucken:



Gekauft habe ich das in einem kleinen Antiquitätenladen in der Nähe von Lugano. Eigentlich sind es Hutnadeln oder Nadeln zum Feststecken des Dutts, so man einen hat. Ich stecke damit meine Tücher zusammen und klemme eine Perle ans hintere Ende. Einstweilen eine blaue Holzperle, vielleicht findet sich bei Gelegenheit auch was Passenderes.

Morgen ist Spinntreff!

Mittwoch, 7. Mai 2008

Viel Spreu mit etwas Wolle drumrum

Das letzte Wochenende stand komplett im Spinnzeichen, falls es so was gibt ... Nach dem wunderschönen Spinntreff auf meiner Terrasse - acht Räder waren in Betrieb - stand letzten Sonntag ein Besuch beim Schäfer in Nidda an. Ein Vlies schwarze Merino war vereinbart ... Wir brauchten eine Weile, das richtige Kuhdorf oder vielmehr Schafdorf zu finden; eine entscheidende Hilfe war eine große Schafherde, die hinter Gedern "nackig" an der Straße stand. Geschorene Schafe, das musste richtig sein! Ich lehnte mich aus dem Fenster und fragte den Schäfer, ob er zufällig mit mir verabredet sei. Ganz richtig war es dann nicht, denn der Schäfer war nicht mein Schäfer, sondern ein Verwandter, aber die Schafe waren jedenfalls meine Schafe und irgendwo dazwischen stand bestimmt auch mein schwarzes Merino. Genaues ließ sich nicht feststellen, denn über all dem Mäh und Böh kam ich kaum zu Wort. Am Hof angekommen wurde mir jedenfalls mein Vlies ausgehändigt und die Dame, die es mir gab - ich glaube, es war die Mutter des Schäfers -, freute sich, dass wahrhaftig jemand mit der Wolle spinnen will.



Na ja - mit der Freude an der Wolle ging es erst mal rapide bergab, als ich die Tüte auspackte. Die Wolle war farblich schön und (soweit ich das beurteilen kann) nicht übermäßig fettig und verdreckt, aber dafür eingefüttert bis zum Gehtnichtmehr! Die erste Hälfte war so schön gleichmäßig mit Spreu durchsetzt, dass ich schon fürchtete, ich muss alles wegwerfen.
Die gewaschene Wolle:



Natürlich kam beim Kardieren noch einiges an Dreck raus, aber die kardierten Vliese sahen immer noch mehr nach Heuboden aus als nach kuschelweichem Pullover. Aber ehe frau sich beschwert, setzt sie sich hin und spinnt. Und dann kam die Erleichterung: Der ganze Dreck verabschiedete sich beim Spinnen. Was sich an meinen Hosenbeinen und zwischen den Füßen der Delfina ansammelte, spottet jeder Beschreibung, aber der Faden ist sauber, schön und superweich.



Das habe ich mit ein wenig übrig gebliebener Wolle von Astrids Schaf Joan, gefärbt mit Rote-Bete-Saft, gemischt und mit einem roten Wollfaden von der Kone gezwirnt. Der Faden ist schön weich. Es wird also. Die Lauflänge liegt bei ca. 330 Meter pro 100 Gramm ... wenn ich den Faden mit sich selbst zwirne, wird er sicher zu dick. Aber ich werde es trotzdem ausprobieren. Material ist ja genug da, das halbe schwarze Merino liegt noch in einem Kissenbezug auf dem Balkon.

Und hier zwischen all der Rohwolle noch was Anspruchsvolles, nämlich ein Lacegarn aus gefärbtem Kammzug von der Wollwaschfee. Meine Geburtstagswolle von meinen Töchtern. Es ist immer noch ein Rest Kammzug da, wie man sieht, aber auf die Spule ging absolut nix mehr. Der Strang wiegt 180 Gramm und bringt es auf etwas über 1000 Meter. Ich weiß schon, was ich damit mache, aber erst mal probieren. Das Farbenspiel ist einfach phantastisch!

Mittwoch, 30. April 2008

Farbenrausch

Ein wenig Uru-Roving und einen Strang Kauniwolle hatte ich bei Emi bestellt. Und das kam heute an:



Nicht nur die bestellte Wolle - und die ist wie immer phantastisch, ein wahres Feuerwerk an Farben in Form kuschelweicher Fasern -, sondern auch ein ganzer Armvoll Faserproben für unsere Spinngruppe, zum Anschauen, Fühlen, Probespinnen! Ist das nicht wie Ostern und Weihnachten auf einmal? Die Vogelsberger Spinnerinnen, die am Samstag mit ihren Rädern zu mir kommen, werden diese wunderschönen Kammzüge bestimmt genauso lieben wie ich!


Der wahre Reichtum

Bei der Gelegenheit habe ich mir übrigens mal wieder vor Augen geführt, wie viele Tücher ich schon habe. Hier liegen alle - bis auf das Peacock-Tuch, das konnte nicht mit aufs Foto, weil meine Tochter es heute in der Schule trug. Hier sind alle anderen, zehn Stück habe ich gezählt!



Was von oben herabhängt, ist selbstgesponnen - aus Blue Faced Leicester, von Emi handgefärbt. Und was ganz unten liegt, ist mein Alpakatuch, das schon über 30 Jahre auf dem Buckel hat. Das leuchtend Gelbe ist ebenfalls selbstgesponnen, aus Uru-Roving. Alles andere aus Uruwolle gestrickt, einschließlich des Peacock-Tuchs, das nicht mit aufs Bild durfte.

So langsam ist nun aber Schluss mit den Tüchern. Ich habe noch ein ganz buntes Färö-Tuch aus Selbstgesponnener in Arbeit, ein Pfauenmustertuch ist noch geplant ... und dann, wenn mir nicht gerade das ultimative Muster über den Weg läuft, fällt erst mal die Klappe für Lacetücher. Frau kann auch mal was anderes anziehen!

Dienstag, 22. April 2008

Ein wenig Luxus!

Von meinem Preisgeld aus dem Krimiwettbewerb des Odenwaldkreises will ich mir ein paar besondere Kleinigkeiten gönnen. Hier auch schon die erste Kleinigkeit: Ein edles Knitpicks-Harmony-Nadelset.



Das übliche "große" Set, das bis Stärke 8 reicht, habe ich nicht genommen, weil ich dicke Nadeln fast nie benutze. Ein einziges Mal habe ich mit Stärke 7 gestrickt - einen Winterschal aus Chenille, der so dick ist, dass ich ihn nur zweimal getragen habe!
Statt dessen habe ich mich für das Einsteigerset entschieden, das die Nadelstärken 4, 5 und 6 enthält, und zusätzlich Nadelspitzen Stärke 3,5 sowie eine 3er-Rundnadel. Damit ist fast alles, was ich brauche, abgedeckt. Später kann ich noch Sockennadeln und Nadelspitzen Stärke 4,5 dazukaufen - damit wäre ich dann komplett.
Und jetzt bin ich sehr gespannt, ob das wirklich so Wunderdinger sind, wie in den Foren behauptet wird.

Fertig geworden ist das Japanese Feather & Fan-Tuch, das bei mir "Seraphin" heißt:



Ganz fehlerlos ist das Gestrick nicht. Die Strickschrift lag als Excel-Dokument mit etwas eigenwilligen Symbolen vor. Daran gewöhnt frau sich zwar schnell, aber trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, das mit der Strickschrift etwas nicht stimmt. Gegen Ende passten die Rapporte überhaupt nicht aufeinander, nicht nur in meinem Gestrick nicht, sondern auch in der Strickschrift nicht. Bei Ravelry habe ich indessen keine Beschwerden gefunden. Also nehme ich mal an, der Fehler liegt nicht in der Anleitung, sondern sitzt davor ...
Wie auch immer, das Teil ist fertig geworden und hat die Form einer angeschnittenen Torte. Die Breite (also der Radius der Torte) beträgt ca. 60 cm. Material ist wieder Uruwolle, 120 Gramm, gestrickt mit Nadelstärke 4. Übrigens habe ich zwei Rapporte mehr gestrickt als in der Anleitung angegeben, sonst hätte ich nicht mal ganz 100 Gramm gebraucht.



Das Original dieses Tuchs (der Link steht zwei Beiträge weiter unten) ist weiß und wesentlich klarer im Muster. Wahrscheinlich wäre eine einfache Farbe besser dafür gewesen. Aber was solls, ich habe es halt so gemacht ...
Im Augenblick habe ich keine Lust auf weitere Tücher. Nach meiner Rechnung ist dieser Schal mein siebter oder achter aus Uruwolle; weitere vier habe ich aus selbstgesponnenem Garn gestrickt. Sollte ich allerdings noch mal ein Tuch stricken, wird es sicher auch wieder diese Tortenform haben. Sie passt sich der Körperform am besten an, rutscht nicht so wie ein Dreieck und krumpelt nicht so am Hals wie ein viereckiges Tuch, sondern lässt sich ganz zwanglos "umwerfen".


Warum dieses Tuch "Seraphin" heißt ...

Ich habe während des Strickens eine Menge gelesen: Noch im Urlaub "Dickicht" von Scott Smith, einen ziemlich splattrigen Thriller. Es hätte nahe gelegen, den Schal "Dickicht" zu nennen (wegen der Farbe), aber das Buch war mir schlicht zu schundig, um den schönen Schal danach zu taufen. Nach dem Urlaub habe ich eines meiner Lieblingsbücher wiedergelesen: "Die Geschwister von Neapel" von Franz Werfel. Ein bezauberndes Buch, das eine satte Namenauswahl für mein Tuch geboten hätte: Annunziata, Grazia, Iride, Lauro, Placido, Ruggiero. Aber gewonnen hat dann schließlich das dritte Buch, das ich ebenso wie den Schal gestern beendet habe: "Das ermordete Haus" von Pierre Magnan. Ein Krimi, der kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in der Provence spielt, und ein unglaubliches Buch - viel mehr als "nur" ein Krimi. Seraphin ist der Name der Hauptperson: ein junger Mann, der als kleines Kind ein Massaker an seiner Familie, später den Dienst an der Front überlebt und danach für sein Heimatdorf - passend zu seinem Engelsnamen - zum rächenden wie auch zum rettenden Engel wird.

Sonntag, 13. April 2008

Ich bin ein erfolgreiches Schaf!

Mein Schafskrimi "Mäh!" wurde im Krimiwettbewerb des Odenwaldkreises mit dem ersten Preis ausgezeichnet.
Hier ein paar Eindrücke von der Preisverleihung gestern in Michelstadt.
Und hier ein Lesepröbchen. Klicken und Mäh! schreien.

MÄÄÄÄÄH!!!!

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