Mit Energie gestrickt
So, da ist sie nun, meine fertige Spitzentunika, die ich hier schon angekündigt habe. Gestrickt aus knapp 200 Gramm Häkelbaumwolle, wie sie zum Filethäkeln verkauft wird. Von solchem Garn habe ich aus der Zeit, als ich noch Spitzendecken und -gardinen gestrickt habe, noch eine Menge liegen. Die Tunika reicht, wenn ich Jeans trage, bis ans untere Ende der Po-Taschen. Länger wird sie auch nicht mehr werden, da ich sie wohlweislich, als die Leibteile (sie ist rundgestrickt) etwa 45 cm Höhe hatten, erst mal ins heiße Wasser getaucht habe.
Ich habe schon mal versucht, mir aus blauer Häkelbaumwolle ein Oberteil zu stricken, und zwar mit einer Lochkarte auf dem Feinstricker. Das Ergebnis war leider nicht so recht tragbar. Häkelbaumwolle ist sehr fest gedreht und hat sehr viel Energie; zum Teil kommt der Faden schon beim Stricken verdrillert in die Hand wie ein einfädig gesponnenes Garn. Kurz und ungut, mein auf der Strickmaschine gearbeitetes blaues Top hatte so viel Energie, dass es sich um Tragen um meinen Rumpf herumschraubte wie eine Fusili-Nudel. Natürlich könnte man, wenn man wollte, diesen Effekt als Designelement ausgeben und das Schraubengewinde mit Stolz tragen. Aber wohl gefühlt habe ich mich nie in dem Teil - sondern immer irgendwie schief.
Da nun aber meine aus ähnlichen Garnen gearbeiteten Spitzengardinen und -deckchen keine Tendenz zur Verschraubung zeigen, habe ich beschlossen, noch mal einen Versuch zu machen. MIt richtig großen Löchern, in denen sich die Energie des Garns ungehemmt austoben kann. Diesmal ist das Experiment geglückt. Meine neue Tunika schraubt nicht. Und die zweite ist schon in der Pipeline. Das obige Muster nennt sich Bärentatzenmuster oder "russisches Model", und mit Sicherheit gibt es noch eine Menge anderer Namen. In der Sommer-Verena war es zu einem Top verarbeitet; bei "The Knitter" tauchte es unlängst auf einem Titelbild auf. Ich habe es auch schon mal gestrickt, und zwar in Eugen Beuglers "Frost Flowers And Leaves"-Tuch. Seitdem mag ich es sehr gern.
Für mein nächstes Spitzenoberteil werde ich mir eine Vorlage aus dem japanischen Musterbuch aussuchen.
Ps. Gerade eben habe ich diesen Eintrag noch mal zur Kontrolle durchgelesen und probeweise die Links angeklickt, ob auch alles funktioniert. Da musste ich sehr grinsen über die Frisur des Mädchens auf dem Knitter-Titelbild. Meine ältere Tochter hat zur Zeit eine ganz ähnliche Frisur - nur an den Seiten ein wenig kürzer - und schimpft von morgens bis abends über die mangelnde Fasson. Ich sollte sie mal darauf hinweisen, dass andere junge Damen damit auf die Titelseiten internationaler Zeitschriften kommen.
PPs. Als ich eben noch mal meinen alten Eintrag über Eugen Beuglers Design nachlas, fiel mir auf, dass ich offenbar früher immer angegeben habe, was ich beim Stricken gelesen habe - warum auch immer. Jedenfalls hole ich nach: Auch bei diesem Design, bei dem sowohl in Hin- als auch in Rückreihen gemustert werden muss, war Lesen möglich, wenn auch nur sehr langsam. Ich habe einen Roman von Kerstin Ekman gelesen, "Geschehnisse am Wasser", der mich begeistert hat - habe mir sofort ein zweites Buch von ihr übers Büchertauschforum bestellt.
Ich habe schon mal versucht, mir aus blauer Häkelbaumwolle ein Oberteil zu stricken, und zwar mit einer Lochkarte auf dem Feinstricker. Das Ergebnis war leider nicht so recht tragbar. Häkelbaumwolle ist sehr fest gedreht und hat sehr viel Energie; zum Teil kommt der Faden schon beim Stricken verdrillert in die Hand wie ein einfädig gesponnenes Garn. Kurz und ungut, mein auf der Strickmaschine gearbeitetes blaues Top hatte so viel Energie, dass es sich um Tragen um meinen Rumpf herumschraubte wie eine Fusili-Nudel. Natürlich könnte man, wenn man wollte, diesen Effekt als Designelement ausgeben und das Schraubengewinde mit Stolz tragen. Aber wohl gefühlt habe ich mich nie in dem Teil - sondern immer irgendwie schief.
Da nun aber meine aus ähnlichen Garnen gearbeiteten Spitzengardinen und -deckchen keine Tendenz zur Verschraubung zeigen, habe ich beschlossen, noch mal einen Versuch zu machen. MIt richtig großen Löchern, in denen sich die Energie des Garns ungehemmt austoben kann. Diesmal ist das Experiment geglückt. Meine neue Tunika schraubt nicht. Und die zweite ist schon in der Pipeline. Das obige Muster nennt sich Bärentatzenmuster oder "russisches Model", und mit Sicherheit gibt es noch eine Menge anderer Namen. In der Sommer-Verena war es zu einem Top verarbeitet; bei "The Knitter" tauchte es unlängst auf einem Titelbild auf. Ich habe es auch schon mal gestrickt, und zwar in Eugen Beuglers "Frost Flowers And Leaves"-Tuch. Seitdem mag ich es sehr gern.
Für mein nächstes Spitzenoberteil werde ich mir eine Vorlage aus dem japanischen Musterbuch aussuchen.
Ps. Gerade eben habe ich diesen Eintrag noch mal zur Kontrolle durchgelesen und probeweise die Links angeklickt, ob auch alles funktioniert. Da musste ich sehr grinsen über die Frisur des Mädchens auf dem Knitter-Titelbild. Meine ältere Tochter hat zur Zeit eine ganz ähnliche Frisur - nur an den Seiten ein wenig kürzer - und schimpft von morgens bis abends über die mangelnde Fasson. Ich sollte sie mal darauf hinweisen, dass andere junge Damen damit auf die Titelseiten internationaler Zeitschriften kommen.
PPs. Als ich eben noch mal meinen alten Eintrag über Eugen Beuglers Design nachlas, fiel mir auf, dass ich offenbar früher immer angegeben habe, was ich beim Stricken gelesen habe - warum auch immer. Jedenfalls hole ich nach: Auch bei diesem Design, bei dem sowohl in Hin- als auch in Rückreihen gemustert werden muss, war Lesen möglich, wenn auch nur sehr langsam. Ich habe einen Roman von Kerstin Ekman gelesen, "Geschehnisse am Wasser", der mich begeistert hat - habe mir sofort ein zweites Buch von ihr übers Büchertauschforum bestellt.
schmollfisch - 24. Jul, 00:17