Freitag, 12. März 2010

Rhabarber vom vorvorletzten Jahr ...

* * *

An dieser Stelle (Platzhalter oben) denke man sich die obligate Schimpferei über das Wetter, in die ich nicht mehr einstimmen mag, davon wird es ja auch nicht besser.
Wir werden uns damit abfinden müssen, bis mindestens Juni Schnee zu haben.
Over and out.



Ich musste lange in meinem Blog herumgraben, bis ich halbwegs festmachen konnte, wann ich die Bergschafwolle für diesen Schal gekauft habe. Es war in den absoluten Anfängen meiner Spinnkarriere. Das heißt, irgendwann im Sommer 2007. Im Frühjahr 2008 habe ich dann mit Stricken begonnen. Seit ich bei Ravelry Mitglied bin, läuft dieses Projekt unter der Abkürzung "WIP". Eigentlich hätte ich es längst mit dem Attribut "hibernating" versehen müssen.
Aber was ewig und drei Tage währt, wird irgendwann doch mal gut, und immerhin kann ich zu meiner Entschuldigung anführen, dass dieses Projekt komplett handgespindelt ist! Tatsache! Die Wolle habe ich nach und nach in mehreren Urlauben gesponnen, manchmal auch zwischendurch am Herd, während ich darauf wartete, dass das Nudelwasser endlich kocht. Sowas zieht sich! Mindestens vier Handspindeln habe ich überdies mit dieser Wolle ausprobiert bzw. angesponnen. Und das Haspeln und Stricken hernach war auch keine Kleinigkeit. Aber das Ergebnis lohnt die Mühe. Diesen herrlichen Farbverlauf gibt es nirgends zu kaufen! Auf Vorschlag meiner Tochter heißt der Schal "Rhabarber".

Das Muster stammt zum Großteil aus "Victorian Lace Today" und steht dort unter der Bezeichnung "Holly Berries". Ich habe den MIttelteil abgeändert, weil mir die Vorlage in diesem Punkt nicht gefiel. Wahrscheinlich wäre das sehr filigrane Muster in einem glatten Garn besser herausgekommen. Das ungleichmäßige Handgespindelte erscheint am schönsten in den glatt rechtsgestrickten Partien. Im Mittelteil sind noch einige Perlmuttmonde eingestrickt:



Dieser Schal ist für die kleine Tochter bestimmt. Die Große hat nämlich erst vor kurzem einen Riesenschal in grüner Kauni bekommen (den werde ich demnächst auch hier zeigen). Tochter klein (das "klein" ist hier rein bildlich zu verstehen, sie wird in Kürze 20) liebt alles, was Noppen und Bommel hat. Hier noch ein Noppendetailbild vom Schalende, etwas aufgehellt, die Farbe in den Fotos oben kommt eher hin.





Cara sposa II

ist hier:


Design: Birgit Freyer

Diesmal habe ich nur wenig Wolle gebraucht, obwohl ich das Design wieder vergrößert habe. 100 Gramm Faden (Wolle mit Seide) habe ich gesponnen, und ein dickes Knäuel ist noch übrig. Keine Ahnung, was ich damit mache, vielleicht stricke ich irgendwo mal eine Spitze an. Cara sposa II gefällt mir ehrlich gesagt nicht so gut wie die Nummer I. Ich habe sogar schon daran gedacht, sie fürs Wanderpaket beiseitezulegen. Aber schauen wir erst mal. Jedenfalls sind auch hier wieder Perlen eingestrickt. Da ich am Nacken sehr kälteempfindlich bin und schnell Schulterschmerzen bekomme, wenn der Hals nicht gut warm ist, trage ich auch dieses Teil gern drinnen. Zum Beispiel eben jetzt, während ich dies schreibe.


Was auf die Ohren

Normalerweise verlinke ich keine Musik, weil ich das, was ich gern höre, anderen nicht zumuten will ... sonst bin ich am Ende schuld, wenn andere Tinnitus kriegen.
Ich bewerbe auch dieses CD hier nicht, sondern zeige sie bloß liebevoll herum.



(Nein, ich verlinke auch kein Amazon, die CD habe ich im Laden um die Ecke billiger gekriegt!)

"Les Nuits d'Eté" von Hector Berlioz, gesungen von David Daniels, Ensemble Orchestra de Paris unter John Nelson: Lieder über Lagunen, unbekannte Inseln und Friedhöfe, intoniert mit einer Geisterstimme von gläsern-irrealem Timbre. Seltsam, gespenstisch und (nach dem dritten oder vierten Hören ;-)) absolut suchterzeugend. Die richtige Musik zur Poe-Lektüre, wenn man bei dieser Musik noch lesen kann (mich schafft das Anhören oft derart, dass ich das Spinnrad anhalten muss).

Wohnsitze





annarinnschad [at] gmx [dot] de

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