Tauschpaketprojekte

Die Blogpause war lang - ich war fast die ganzen Sommerferien abwesend und auch unmittelbar davor nicht sonderlich aktiv. Aber nun ist dafür richtig viel nachzutragen. Vor allem steht wieder mal das Tauschpaket ins Haus. Letztes Mal habe ich vor allem Handschuhe und Stulpen hineingesteckt - es dürften vier oder fünf Paar gewesen sein. Aber schon nach drei Stationen waren alle weg. Da ich daraus wohl schließen darf, dass meine Tauschpartnerinnen gern Handschuhe und Stulpen mögen, habe ich einen kleinen Vorrat gestrickt, der nun darauf wartet, ins Tauschpaket zu wandern.

Diese hier heißen kurz und knapp "30°", weil ich sie dicht am Äquator begonnen habe. Die Vorlage gibt's umsonst bei Ravelry und heißt "Hiya Hiya Blossom Fingerless Mitts".


Design: Qianer Huang

Das Material war ein Restknäuel aus einem Wollreste-Tauschpaket. Die Stulpen sind schön "lacig" und daher keine ausgesprochenen Winterstulpen. Sie passen schon, wenn man im Herbst mal etwas kalte Händchen hat. Begonnen habe ich sie aber, wie gesagt, bei mindestens dreißig Grad auf La Digue, das ist eine Seychelleninsel.



Die zwei Fläschchen haben, bevor ich sie ausgetrunken habe, das seychellische Bier "Seybrew" enthalten. Es entsteht in Kooperation mit der Kulmbacher Brauerei und entspricht somit dem deutschen Reinheitsgebot. Das Flaschenbier wird auf der Hauptinsel Mahé gebraut, das Seybrew in Dosen kommt aus Dublin. So hat man es mir jedenfalls gesagt. Ich hab da ein wenig Zweifel; wahrscheinlich wird auch das Flaschenbier importiert. Aber wie auch immer - es hat jedenfalls gut geschmeckt.

Zurück zum Thema Tauschpaket! Hier ein zweites Stulpenpaar, nach eigenem Entwurf:



Diese Stulpen heißen "Invers" und sind aus Resten von Sockenwolle gestrickt. Für mich sind sie im Handtellerbereich etwas weit ausgefallen, aber da sie sich oben durch das Einstrickmuster wieder zusammenziehen, kann man ganz gut mit der Mehrweite leben.

Nummer drei und vier fürs Tauschpaket zeige ich hier nicht, aber dafür noch eines für mich. Jawohl, mich! Diese Stulpen sind nämlich echt voll krass, die gebe ich nicht her:


Design: Julia Müller


Die handgefärbte Wolle in grellem Pink stammt aus dem Haus Zitron, das Design ist von "Laris Designs" (Julia Müller, die die schönsten Handschuhe weit und breit entwirft) und heißt "Eisblume". Die Original-Eisblume ist ein Fingerhandschuh und sieht noch erheblich mehr Perlen vor. Ich wollte jedoch unbedingt Stulpen haben, und die knallige Farbe ließ nur eine Andeutung von Perlen zu. Vielleicht stricke ich bei Gelegenheit noch ein Paar Handschuhe nach dem Original.
Auch diese Stulpen sind etwas weit geworden, obwohl ich die Größe M gestrickt habe, die mir bei den Laris-Designs sonst immer passt. Ich vermute, es liegt an der Wolle, die etwas mehr "bauscht" als normal - mir kam das schon beim Stricken so vor. Übrigens habe ich für diese Stulpen das erste Mal mit Bambusnadeln gestrickt und fand sie sehr angenehm.


Spinnwebgestrick ...

Während meiner Blogpause habe ich noch erheblich mehr gestrickt und genäht - und natürlich auch gesponnen -, aber damit dieser Eintrag nicht ausufert, erstmal nur noch ein Teil. Dafür aber ein bildschönes! Ich habe im Tausch für diese Handschuhe ja einiges an schöner Wolle von Teerose bekommen - schon im Februar letztes Jahr, sehe ich gerade - ist das wirklich so lange her?? Oje ... Darunter war jedenfalls wieder ein Strang Cobwebwolle mit der Superlauflänge von 1200 m auf 100 Gramm. Wenn diese Wolle auch noch lebhaft gefärbt ist, gibt es eigentlich nur eine Strickart dafür: das Clustermuster. Ich habe eine ganze Anzahl Muster ausprobiert, bin aber für diese extrem feine Wolle immer wieder darauf zurückgekommen. Den Pullover "Fancy" in diesem Muster habe ich schon einmal gestrickt, auch mit Wolle von Teerose. Er ist im Gebrauch leider recht kurz geworden, aber ich trage ihn sehr gern. Mein neuer Fancy-Pullover ist nun um einiges länger. Auch die Ärmel sind länger. Ich habe ihn auf einer Fahrt durch Frankreich beendet und in dem kleinen Ort Uzès im Departement Gard zum ersten Mal getragen. Uzès hat einen wunderschönen mittelalterlichen Stadtkern; der Film "Cyrano de Bergerac" mit Gérard Depardieu und Vincent Perez wurde dort gedreht. Wir haben bei unserem Besuch ganz viele Schauplätze aus diesem Film wiedererkannt. Der Bogengang, in dem Roxane nach dem Brief ihes Geliebten sucht, ist unverkennbar.

Und hier wurde mein zweiter Fancy-Pullover eingeweiht. Ja, das bin ich in Uzès:


Design: Erika Knight

Hier sieht man das Muster genauer:



Ich habe den Pullover nicht gewogen, aber mehr als 100 Gramm wiegt er bestimmt nicht. Und das Clustermuster ist auch keineswegs langwierig zu stricken. Die Höhe vom Saum bis zum Beginn des Armausschnitts beträgt zum Beispiel etwas über 120 Reihen, das finde ich nicht übermäßig viel. Natürlich ist so ein Stück nichts für alle Tage; man muss ein bisschen aufpassen, dass man nicht irgendwo hängenbleibt und Fäden aus dem lockeren Gestrick zieht.

Der kleine Schal, den ich auf dem unteren Bild trage, ist nun das letzte Stück, das ich hier vorstelle:


Design: Susan Ashcroft

Er heißt "Das kleine Finale", weil ich ihn am Tag des vorletzten Spiels in Brasilien begonnen habe. Nein, ich war nicht in Brasilien, sondern das Spiel, und zwar das um den dritten Platz. Ich hatte aus den uralten Zeiten, als die liebe Emi ihren Onlineshop auflöste, noch Recyclingseide liegen, die nun endlich mal weg sollte. Die Seide ist in den kleinen Rundschal gewandert. So richtig begeistert war ich nicht von dem Material. Ich spinne ja selbst mit Seidenabrissen, und meine gesponnenen Fäden sind gleichmäßiger, weicher und haltbarer als dieser fertige Faden. Aber was solls, ich habe nun ein quietschig buntes Teilchen um den Hals für jede Lebenslage.



Selfie vor dem Spiegel - und das war's für heute. Ein interessanter Selbstnäh-Challenge folgt demnächst.

Wohnsitze





annarinnschad [at] gmx [dot] de

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