Sonntag, 24. April 2016

Meine afrikanischen Souvenirs

Im letzten Herbst habe ich mir aus Kapstadt drei Stoffstücke mitgebracht, die für die Gegend charakteristisch sind. Zwei davon habe ich hier schon mal gezeigt (etwas runterscrollen), man nennt diese Stücke "Chitenge" oder "Kitange". Die Afrikanerinnen säumen diese Stoffe nur und tragen sie als Sarong, Schärpe, Kopftuch oder Schürze, wie es sich halt ergibt. Diese Stoffe gab es in dem Laden, in dem ich sie gekauft habe, nur stückweise, nicht vom Ballen - warum auch immer. Das Material ist Baumwolle, die Stoffe sind steif wie Papier (auch nach dem ersten Waschen noch) und typischerweise geht die Färbung durch und durch, die Rückseite unterscheidet sich kaum von der Vorderseite.

Den ersten Kitange-Stoff, den blauen mit den Vögeln, habe ich schon verarbeitet, aber leider im Moment kein Foto der fertigen Näharbeit. Den zweiten habe ich gestern und heute "verschneidert".



Ich wollte dieses gewagte Design unbedingt bis zum letzten Zentimeter ausnutzen und habe deshalb einen sehr langen und bequem weiten Schnitt gewählt - und eigentlich war der Stoff dafür nicht ausreichend. Die Ärmel sind gestückelt, die Taschenbeutel und Halsausschnittbelege sind aus einem anderen Stoff (den sieht man ja nicht) und überall schauen die schwarz-weißen Webkanten heraus, aber letzteres finde ich eigentlich ganz witzig. Von dem Stoff sind nur Zentimeterfetzchen übrig.
Dass die Motive nicht richtig mittig sitzen, ließ sich übrigens nicht vermeiden - die Anordnung auf dem Stoff ist unregelmäßig, und irgendwo hätte es immer "verrutscht" ausgesehen. Der Stoff hat hier noch sehr viel Stand, aber von meiner anderen "Kitange"-Bluse weiß ich, dass er nach ein paar Wäschen weicher wird.

Wesentlich größer war dieses Stoffstück:



Es reichte für ein Oversized-Hemd mit Taschen und Kragen. Das Perlhuhn ist übrigens als Designelement in Südafrika sehr beliebt, man sieht es oft auf Stoffen oder Dekomalereien. Dieser Stoff ist angenehm glatt und fein im Griff. Übrigens habe ich auch den fertig abgeschnitten gekauft - in einem Souvenirladen. Ich habe noch keine Knöpfe, die sollen natürlich optimal passen und deshalb habe ich mir Ethnoknöpfe bestellt, die hoffentlich diese Woche eintreffen. Was da am Hals steckt, ist eine blattförmige Broschennadel.


Und nun noch was Gestricktes, meine Saragossa-Jacke aus selbstgesponnener Wolle.


Design: Rita Taylor

Die Vorlage ist aus einem Knitter-Heft, aber ich musste wegen abweichender Maschenprobe natürlich einiges ändern und die schönen Smokpartien kommen auch nicht richtig zu Geltung in dem ungleichmäßig gesponnenen Garn. Aber ich bin total glücklich damit. Die Kammzüge für diese Jacke bestanden aus BFL, Seide und Bambusfasern, außerdem habe ich noch einen Kammzug unbekannter Herkunft verarbeitet, der mal als Geschenk in einem Wichtelpaket war. Die Jacke ist übersät mit kleinen Abrissen von Recycling-Sariseide. Das Material wirkt sehr kreativ und lebendig. Ich sollte wirklich wieder öfter spinnen ... habe das sehr vernachlässigt in diesem Jahr, aber mit dem Beginn der Terrassensaison werden die Spinnräder wieder mit mir hinausdürfen.

Wohnsitze





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